Presse aktuell 2013


 BZ vom 5.8.2013

Hebel für Schüler spannend machen

Studierende der Pädagogischen Hochschule Freiburg entwerfen Ideen, wie man das Hebelhaus als Lernort attraktiv machen kann

HAUSEN (BZ). Gibt es innovative Möglichkeiten, das Literaturmuseum Hebelhaus Hausen für Schüler aller Altersklassen attraktiv zu machen? Wie kann die Literatur von Johann Peter Hebel spannend, modern und nachhaltig vermittelt werden? Antworten darauf entwickelten sieben Seminarteilnehmer/innen des Instituts für deutsche Sprache und Literatur der Pädagogischen Hochschule (PH) Freiburg unter Leitung von Dr. Ursula Elsner.

Das Seminar fand laut Pressemitteilung erstmals im Rahmen des Projekts "Das Literaturmuseum Hebelhaus Hausen als innovativer außerschulischer Lernort" statt, das unter anderem vom Innovationsfonds Kunst des Landes Baden-Württemberg gefördert wird. Es wurde von der Gemeinde Hausen sowie der Pädagogischen Hochschule unterstützt und von Museumspädagogin Heike Kramer betreut.

Zur Entwicklung ihrer Ideen haben die Studierenden neben den wöchentlichen Veranstaltungen in der Hochschule vor allem das "Vor-Ort-Potenzial" genutzt, um sich eingehender mit Johann Peter Hebel (1760-1826) und seinem Werk zu befassen sowie die Region Wiesental und ihre Menschen kennen zu lernen. Mit Schülern unterschiedlichen Alters haben sie das ehemalige Elternhaus Hebels und heutige Literaturmuseum in Hausen erkundet, eine fachkundige Führung von Klaus Brust erhalten, sowie das Hebelfest am 10. Mai und den literarischen Rundgang in Basel mit Dr. Albert M. Debrunner, Mitglied der Basler Hebelstiftung, miterleben dürfen.

Immer mit dabei hatten die Studierenden Mikrofone und Aufnahmegeräte, die mit Unterstützung der Medienpädagogin Monika Löffler vom Institut für Medien in der Bildung der PH fachgerecht zum Einsatz kamen. So habe man Fragen, Stimmungen, Meinungen und Fachkundiges festgehalten. "Alles zusammen wurde nach und nach zum Stoff für die kreativen Ideen" , heißt es in der Mitteilung.

Am Ende der Vorlesungszeit kamen die Studierenden nun ein letztes Mal in das Hebelhaus, um ihre Ideen interessierten "Gasthörern" beziehungsweise Kooperationspartnern des Projekts vorzutragen. Es hätten sich dabei "fruchtbare Interaktionen und Gesprächsrunden" zwischen den Studierenden und den Vertretern umliegender Schulen erheben — Hermann und Dorothee Lederer von der Montfort-Realschule Zell sowie Klaus Brust und anfänglich auch Martin Bühler als Hebelhausexperten mit Dr. Ursula Elsner und Heike Kramer. Dabei seien die Ideen durch wertvolle Kommentare und Hinweise ergänzt und auf Praxistauglichkeit geprüft worden.

Im Wintersemester geht das Seminar in die nächste Runde

Die Quintessenz der Ideensammlung lasse sich in etwa so zusammenfassen: Nach einer Tablet-gestützten Einführung in die Ausstellung könnten etwa die Alemannischen Gedichte in Jugendsprache übersetzt, theatralisch inszeniert, als Spiele und Hörbücher umgesetzt, musikalisch ergründet und multimedial präsentiert werden. "Die Eigenaktivität und Autonomie, Orientierung an aktuellen Lebenswelten und Kompetenzförderungen der Schüler/innen und natürlich Spaß sowie die Besonderheit des Ortes und der Originale stehen dabei im Vordergrund" , heißt es im Schreiben weiter. Kreative und multimediale Schülerarbeiten könnten auf diese Weise entstehen, "die von intensiver Beschäftigung im und mit dem Hebelhaus zeugen." Beim anschließenden seminarinternen Bilanzgespräch sei deutlich geworden, dass sich der Aufwand hat gelohnt habe. So habe sich für Dr. Ursula Elsner gezeigt: "Der Blick über den Tellerrand der Hochschule ist ungemein wertvoll." Auch die Studierenden selbst hätten betont, dass sie bei solchen Seminaren viel für ihren späteren Lehrerberuf lernen würden.

Eine Teilnehmerin wird übrigens ihre Abschlussarbeit über die Anfangsphase des Projekts "Lernort Hebelhaus" schreiben. Außerdem wird es ein weiteres Seminar in der Kooperation mit der PH Freiburg geben wird. Unter dem Titel "Dichter der Region: Literaturmuseen als außerschulische Lernorte" geht das Seminar im Wintersemester 2013/14 in intensiver Kompaktform in die zweite Runde. Einige der Seminarteilnehmer/innen aus der ersten Runde sollen dann wieder dabei sein.