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Presse aktuell 2013
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Die Oberbadische vom 23.4.13
Hebel und Schätze der Musik
Hebelsonntag und Schatzkästlein erstmals an einem Tag
Von Peter Ade
Lörrach. Zum ersten Mal ist in diesem Jahr das
Hebelgedenken ganz der Musik gewidmet. Neu ist
auch die Bündelung des Schatzkästleins mit
Hebeldank und Feier zum Hebelsonntag am 5. Mai
in der Evangelischen Stadtkirche.
Bislang war das Schatzkästlein stets eine
Veranstaltung für sich, bei der im Burghof in
festlichem Rahmen der Hebeldank an eine
Persönlichkeit aus Kunst und Kultur des
alemannischen Sprachraumes verliehen wurde.
Wert und Inhalt dieses Ereignisses blieben
unverändert, erklärte gestern der Präsident des
Hebelbundes, Pfarrer Hans-J. Schmidt im
Pressegespräch.
Man habe das Schatzkästlein jetzt aber an den
Hebelsonntag "angehängt", um den vielen, zum
Teil von auswärts angereisten Gästen zwei
getrennte Fahrten in die Kreisstadt zu ersparen.
Schmidt versicherte, dass an der inhaltlichen
Ausrichtung beider Termine nichts geändert
werde.
Demnach beginnt um 10 Uhr der Gottesdienst unter
Mitwirkung des Gesangvereins Tüllingen, der die
von Hebel stammende Volksweise "Loset, was ich
euch will sage!" nach einem Satz von Dirigentin
Birte Niemann vortragen wird, gefolgt von Felix
Mendelssohn-Bartholdys "Neujahrslied", ebenfalls
nach einem Hebeltext.
Bezirkskantor Herbert Deininger spielt auf der
Orgel.
Pfarrer i. R. Axel Huettner (Grenzach) hält die
Predigt über den Psalm zum Rogate-Sonntag unter
dem Motto: "Sellemol isch alles besser gsi."
Der Gesangverein Tüllingen gestaltet ab 11 Uhr
in der Stadtkirche das Schatzkästlein, in dessen
Mittelpunkt eine Rede über Johann Peter Hebel
stehen wird. Der Komponist, Musikwissenschaftler
und Theologe Professor Dieter Schnebel (Berlin)
nahm das berühmte alemannische Wort "Jowägerli"
zum Anlass, Hebels Gedicht "Vergänglichkeit" und
dessen musikalische Umsetzung zu thematisieren.
Schnebel selbst hat das Gedicht vertont und vor
einigen Jahren in Rötteln aufgeführt.
Es sei an der Zeit, Hebel und die Musik in den
Blickpunkt zu rücken, erläuterte Hans-J. Schmidt
die Zielsetzung des diesjährigen Hebelfestes.
Der Präsident erinnerte an den ersten Lörracher
Kulturreferenten, Organisten und Gründer des
Motettenchores, Karl Friedrich Rieber, der 1926
zum 100. Todestag des Dichterfürsten und
Theologen auf wissenschaftlicher Basis die
Betrachtung "Alte Weisen zu den alemannischen
Gedichten Johann Peter Hebels" verfasst hatte.
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