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Presse aktuell 2012
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BZ vom 18.10.12
Schatzkästlein des 21. Jahrhunderts
Thomas Schmidt aus Marbach präsentiert Pläne um das Hebelhaus pädagogisch aufzuwerten / Geplante Kosten: 103 000 Euro
Von unserer
Mitarbeiterin Sarah Trinler
HAUSEN. "Ich bin stolz, dass unser Projekt als
Modell für ganz Baden-Württemberg dient" , sagte
Bürgermeister Martin Bühler bei der Vorstellung
des Finanzierungsantrags zur Umgestaltung des
Hebelhauses als innovativer außerschulischer
Lernort. Die Mitglieder der Hebelstiftung Hausen
haben vom Ministerium für Wissen, Forschung und
Kunst einen finanziellen Zuschuss bewilligt
bekommen, sodass das Projekt nun Form annehmen
kann.
"Baden-Württemberg kann auf eine
außergewöhnliche literarische Kultur
zurückgreifen, die das Zeug dazu hat, fest in
die Schulbildung integriert zu werden" , sagte
Thomas Schmidt, Leiter des literarischen Museums
in Marbach. Schmidt hat den Antrag der Gemeinde
Hausen mitgestaltet und wusste als Mitglied des
Fachbeirats für kulturelle Bildung, auf was es
dabei ankommt.
Das Hebelhaus, das seit 2010 als ein
Literaturmuseum geführt wird, soll künftig als
"Bewegungs-, Wahrnehmungs- und
Kommunikationsraum" für Schulklassen dienen, und
einen wichtigen Teil der Geschichte Südbadens
mit einem hohe Interaktivitätsgrad erlebbar
machen. "Es muss zu einer Selbstverständlichkeit
für Lehrer und Schüler werden, in das Hebelhaus
rein zu gehen und den wichtigen Ort der
badischen Identität multimedial zu erfahren" ,
nannte Martin Bühler das hohe Ziel.
Das Projekt könne nur mit ausreichend
Kooperationspartnern besonders aus dem
pädagogischen Bereich erfolgreich umgesetzt
werden. Die Grundschule Hausen, die
Werkrealschule Zell und auch das
Theodor-Heuss-Gymnasium Schopfheim sind bereits
mit im Boot, auch das Regierungspräsidium
Freiburg und die Pädagogische Hochschule
Freiburg. Das Hebelhaus als innovativer
außerschulischer Lernort soll sogar langfristig
in die Studienausbildung integriert und
geeignetes Lernmaterial für viele Klassenstufen
entwickelt werden. "So ein Projekt setzt Energie
und Kreativität bei den Studierenden frei" ,
sagte Konrad Schmidt begeistert.
Der von der Hebelstiftung gestellte Antrag
umfasste eine befristete Teilzeitstelle für
einen Museumspädagogen, ein Büro, Möblierung,
Honorar- und Reisekosten für Referenten, einen
Klassensatz Tabletcomputer (etwa iPads, siehe
Foto oben), sowie die Software-Programmierung
für mobile Rechner.
"Wir müssen Medien verwenden, die von den
Schülern tagtäglich genutzt werden" , sagte
Martin Bühler und spielte damit auf den Wechsel
der Medien an. Im Hebelhaus soll auf diese Weise
Literatur als wichtige Kulturtechnik zusammen
mit den neuen Medien erfahrbar gemacht werden.
Mit den bewilligten Zuschüssen des Landes, des
Landkreises, der ALG sowie einem Eigenbeitrag
der Gemeinde können die anfallenden Kosten des
Projekts größtenteils gedeckt werden. Bei der
Anzahl der Computer musste die Hebelstiftung ein
wenig zurückstufen, wobei Martin Bühler auf die
Unterstützung einiger Sponsoren hofft und auch
an Institutionen, die Schulprojekte fördern,
herantreten möchte. Denn noch klafft eine
Finanzierungslücke von über 20 000 Euro. Die
geplanten Kosten des Vorhabens liegen bei 103
000 Euro; vom Stuttgarter Kunstministerium
kommen 50 000 Euro, jeweils 10 000 Euro von
Landkreis, Gemeindeverwaltung und AG
Literarischer Gesellschaften, Berlin.
Die Mitglieder des Gemeinderats, die
Hebelkommission und die Arbeitsgruppe
"Museumspädagogik im Hebelhaus" , die bereits
die Museumsrallye für Schülerausflüge entwickelt
haben, sind mit viel Eifer bei der Sache, für
das Projekt ein regionales Netzwerk aufzubauen.
Auch Basel, die Geburtsstadt Hebels, soll
integriert werden. "Von den Erfahrungen, die wir
mit unserem Musterprojekt sammeln werden, können
auch andere Kulturinstitutionen profitieren. Wir
verspüren zwar einen gewissen Erfolgsdruck, doch
freuen wir uns diese tolle Chance nutzen zu
können" , sagte Thomas Schmidt aus Marbach.
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