Presse aktuell 2012


BZ vom 31.8.12

MARKTGEFLÜSTER

(K)ein Weg führt an Hebel vorbei


Laufwege im Park

Mindestens einmal im Jahr, rund um seinen Geburtstag, rückt der Dichter Johann Peter Hebel ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Schüler kennen das: An diesem Tag gab und gibt es gern einen Ausflug zu einem der Denkmale, zumindest aber ist Hebel Thema im Unterricht. Damit der Dichter, der nicht nur von Alemannen verehrt wurde und wird, für jedermann Teil des Alltags ist, wurde 1910 im Lörracher Hebelpark ein Denkmal zu seinen Ehren enthüllt. Die Menschen allerdings halten im Allgemeinen respektvoll Abstand zum Dichter auf seinem Sockel und dem vorgelagerten Sandplatz. Die geteerten Wege schlängeln sich mit ehrfürchtiger Distanz zur bronzenen Figur durch den Park.

Derzeit aber wird unmittelbar am Hebelpark saniert und gebaut, und die Bauzäune haben die Laufwege verändert. Die Menschen kommen dem Dichter so näher. Wer vom Bahnhof in die Stadt will, muss nun vom gewohnten Pfad abweichen und ein Stück querfeldein gehen. Direkt über den Sandplatz, vorbei am gestrengen Blick Hebels. Der scheint nun seinerseits ein bisschen weniger einsam.

Die zahlreichen Fuß- und Fahrradreifenspuren auf dem Sandplatz zeugen von regem Durchgangsverkehr. Auch der Trampelpfad auf der Wiese entlang der Absperrung in Richtung Innenstadt zeigt, dass viele Menschen die Abkürzung am Denkmal entlang nutzen. Schon bald soll ja auch der Hebelpark umgestaltet werden. Vielleicht eine Gelegenheit, den Besuchern den Dichter näher zu bringen — im Idealfall im doppelten Sinne.

Maja Tolsdorf