Presse aktuell 2011


MT vom 20.12.11

Weihnachtliche Uraufführung


„Zuckerbrötliobe“ der Muettersproch-Gsellschaft mit Uli Führe war ein voller Erfolg

Hausen (cb). Zum letzten Mal im Jahr 2011 trafen sich Mitglieder und Freunde der Muettersproch- Gsellschaft, Gruppe Wiesetal, im Hebelhaus zu einer gemeinsamen Veranstaltung.

Dieses Mal war sie angepasst an die Vorweihnachtszeit, mit einem Referenten in Hochform, dem Liedermacher, Sänger, Komponist und Mundartautor Uli Führe aus Bubenbach bei Freiburg, einem gebürtigen Lörracher.

Die Vorstandsdamen Gerlinde Gerspach, Gertrud Oettle, Helga Schmieg und Helga Schrank hatten alles weihnachtlich geschmückt und Zuckerbrötli und Getränke besorgt.

Uli Führe musste nicht vorgestellt werden, denn er ist in Hausen kein Unbekannter. Der Verfechter der alemannischen Sprache brachte im Hebelhaus seine Vertonungen von alemannischen Gedichten zu Gehör und hauchte alten Texten durch moderne Akkorde Leben ein. Für den einzigen Raucher unter den Muettersprochmitgliedern, Rektor i. R. Walter Olschowka, sang Uli Führe das Lied „Vom allzeit vergnügten Tabakraucher“ mit dem Hinweis, dass Hebel vom heutigen Rauchverbot noch nichts wusste. Es folgten im Blues-Stil „Hans und Verene“ und „Der Mann im Mond“.

Eine Uraufführung hatte Uli Führe parat, an deren Entstehung er drei Monate gearbeitet hatte: „Die Mutter am Christabend“. Führes Stärke ist die Improvisation, was den Gedichten „Trost“ und „Zufriedenheit“ sehr entgegenkam und musikalisch trefflich gedeutet wurde. Der zweite Teil des Abends wurde der Vorweihnachtszeit im alemannischen Sprachraum gewidmet. Im Frühjahr wird ein alemannisches Liederbuch mit Beispielen aus dem Elsass, der Schweiz, Vorarlberg und Baden von Uli Führe und Stefan Pflaum unter dem Titel „Wo ni sing und stand“ erscheinen, woraus der Verfasser einige Beiträge zum Besten gab.

Er präsentierte auch ein längst vergessenes Saiteninstrument, das bis vor rund 300 Jahren noch verbreitet war, das Scheitholz, und entlockte ihm wohlklingende Töne mit einer altfranzösischen Adventsmelodie. Auch das „Lied der Musikanten an der Krippe“ und „Am Himmel geht ein Fenster auf“ gefielen. Mit Erzählungen aus der eigenen Familie zu Weihnachten oder Erlebnissen mit dem „Nigginäggi“ (Du darfsch Chinder nit versäggle) wurde ein wunderbarer Abend abgerundet. Ein weiterer Höhepunkt waren die „Wiehnachtsgschicht“ auf Alemannisch von Manfred Markus Jung sowie das gemeinsam gesungene Adventslied „Es kommt ein Schiff geladen“.