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Presse aktuell 2011
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BZ vom 17.12.2011
Bekannte Hebelgedichte modern vertont
Zuckerbrötli-Obe:
Adventsstimmung mit Liedermacher Uli Führe bei
der Muettersprochgsellschaft
HAUSEN (kst). Zum letzten Mal im Jahr 2011
trafen sich Mitglieder und Freunde der
"Muettersproch-Gsellschaft" , Gruppe Wiesental,
im heimeligen Hebelhaus zu einer gelungenen
Veranstaltung in der Vorweihnachtszeit mit dem
Liedermacher, Sänger, Komponisten und
Mundartautor Uli Führe. Die Vorstandsdamen
Gerlinde Gerspach, Gertrud Oettle, Helga Schmieg
und Helga Schrank hatten liebevoll alles
hergerichtet und wunderschön weihnachtlich
geschmückt.
Uli Führe ist in Hausen kein Unbekannter. Der
vielseitige Künstler und Verfechter der
alemannischen Muttersprache brachte im Hebelhaus
seine exzellenten Vertonungen einiger
alemannischer Gedichte Johann Peter Hebels zu
Gehör und hauchte den alten Texten durch neue
moderne Akkorde Leben ein.
Für den einzigen Raucher unter den
Muettersprochmitgliedern, Rektor i.R. Walter
Olschowka, sang Uli Führe das Lied "Vom allzeit
vergnügten Tabakraucher" . Dem swinghaften
Oeuvre folgte im Blues-Stil "Hans und Verene"
und das liedhafte "Der Mann im Mond." Eine
Uraufführung hatte Uli Führe auch parat, an
deren Entstehen und Verwirklichung er drei
Monate gearbeitet hatte: "Die Mutter am
Christabend." Führes Stärke ist die
Improvisation, was den Gedichten "Trost" und
"Zufriedenheit" sehr entgegenkam und musikalisch
trefflich gedeutet wurde. "Der Mensch lebt in
der Landschaft" , meinte der Barde zum Gedicht
"Der Schwarzwälder im Breisgau" und lud alle zum
Mitsingen ein. Der zweite Teil des Abends wurde
der Vorweihnachtszeit im alemannischen
Sprachraum gewidmet. Im Frühjahr wird ein
alemannisches Liederbuch mit Beispielen aus dem
Elsass, der Schweiz, Vorarlberg und Baden von
Uli Führe und Stefan Pflaum unter dem Titel
"Wo’n i sing un stand" erscheinen, woraus der
Verfasser einige Beiträge zum Besten gab. Er
präsentierte auch ein längst vergessenes
Saiteninstrument, das bis vor rund 300 Jahren in
unserer Gegend noch anzutreffen war: Dem
Scheitholz entlockte er wohlklingende Töne mit
einer altfranzösischen Adventsmelodie. Köstlich
das Lied "Der Esel an der Chrippe" , der sich
mit seinem "I-a" freute, vor den Königen beim
Jesuskind gewesen zu sein. Auch das "Lied der
Musikanten an der Krippe" und "Am Himmel geht
ein Fenster auf" gefielen. Mit Erzählungen aus
der eigenen Familie an Weihnachten oder
Erlebnissen mit dem "Nigginäggi" (Du darfsch
Chinder nit versäggle) wurde ein wunderbarer
Abend abgerundet.
Ein weiterer Höhepunkt waren die
"Wiehnachtsgschicht" auf Alemannisch von Manfred
Markus Jung und das bekannte gemeinsam gesungene
Adventslied von Johannes Tauler: "Es kommt ein
Schiff geladen." Mit besten Wünschen zu
Weihnachten, für ein friedvolles Jahr 2012 und
ein frohes Wiedersehen am Donnerstag, 23.
Februar zur Auftaktveranstaltung schloss
Gruppenleiterin Heidi Zöllner den
stimmungsvollen Abend.
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