Presse aktuell 2011


BZ vom 22.8.2011

Wie gingen die Altvorderen zu Bett?

Die Ausstellung "Schlafen im alten Hausen" zeigt im Hebelhaus so manches Detail aus den Schlafgemächern zu Hebels Zeiten

Von unserem Mitarbeiter Hans-Jürgen Hege

HAUSEN. Dr. Thomas Schmidt, der Chef aller Literatur-Museen im Land Baden-Württemberg, war beeindruckt, Heidi Knoblich vom SWR 4 auch. Und das Publikum, das zur Eröffnung der zweiten Ausstellung am Samstag ins Hebelhaus gekommen war, genoss in heimeliger Umgebung sichtlich die Schau, bei der unter dem Motto "Schlafen im alten Hausen" liebevoll aufgepäppelte Kleinode "aus dem Fundus früherer Museumsgegenstände" im Fokus standen, die ehrenamtlich in einen wieder "guten Zustand versetzt" worden sind.

"Es ist wieder eine wunderbare Ausstellung" , urteilte Bürgermeister Martin Bühler in seiner Laudatio auf die Arbeit des Fördervereins Erweiterung Hebelhaus mit seinem Vorsitzenden Helmut Lang. Für Bühler stand fest: "Man muss die Sachen zeigen, die man hat." Es sei erfreulich, dass solche Events nun endlich in regelmäßigen Abständen und in den fertiggestellten "multifunktionalen Räumen" stattfinden können. Lob zollte der Burgi Helmut Langs Team, das die Exponate unter Mitwirkung der Gemeinde im Hebelhaus ins rechte Licht rückte. "Wir sind dabei, hier etwas Einmaliges auf die Beine zu stellen. Und wir sind auf einem guten Weg, auch wenn es noch einiges zu tun gibt, bis wir alles wunschgemäß anbieten können" , sagte Martin Bühler und konstatierte: "Aber wir werden es schaffen."

Nach Grußworten von Thomas Schmidt, der allein durch seine Anwesenheit den hohen Stellenwert unterstrich, den das literarische Werk Hebels in der Kulturlandschaft genießt, und der versicherte, dass er "sehr gerne zu Gast in Hausen" sei, rühmte Helmut Lang noch einmal ausdrücklich das große Engagement seines Teams, namentlich das von Georg Heinz, der zwei Nachmittage alleine mit der Sanierung des "Hochzeitsschrankes" beschäftigt gewesen sei. Die gesamte Vorstandschaft des Fördervereins habe sich eine ganze Woche lang aktiv an den Vorbereitungen der Ausstellung beteiligt, die ab sofort zu den gewohnten Öffnungszeiten des Hebelhauses bis 3. Oktober zu bewundern ist und zeigt, was zu Zeiten der Altvorderen eigentlich im oft schamhaft verborgenen Schlafgemach ein Mauerblümchendasein genoss.


"Es ist wieder eine wunderbare Ausstellung."
Bürgermeister Martin Bühler


Umrahmt war die Ausstellung vom Museumsfest, das der Förderverein heuer zum vierten Mal organisierte. Mit deftiger Hausmannskost bestens versorgt aus der Adler-Küche blieb dem Publikum viel Zeit, Helmut Lang und seine Kollegen mit Fragen zum Thema "Literaturmuseum Hebelhaus" zu löchern.

Stolz präsentierten Bürgermeister Martin Bühler und Helmut Lang eine erste Bilanz des neuen Ausstellungskonzeptes, das erst vor einem Jahr zusammen mit Thomas Schmidt aus der Teufe gehoben wurde und schon nach knapp zwölf Monaten als überaus erfolgreich in die Annalen des Hebelhauses eingereiht werden kann.

Bis 2009 registrierte das Hebelhaus-Team jährlich rund 600 bis 800 Besucher, darunter viele Schulklassen. Jetzt passierte schon nach dem ersten Jahr der 5000ste Gast die Hebelhauskasse, obwohl das Gebäude, das mittlerweile mit Besuchertoiletten aufwarten kann, mit seinen Neuerungen in den Schulen noch gar nicht richtig publik gemacht werden konnte.