Presse aktuell 2011


BZ vom 15.8.2011

"Hebels Werk ist zeitlos"

Ausflug des Basler Vereins "250 Jahre Johann Peter Hebel"
endete in Altweil


WEIL AM RHEIN (ads). Auf den Spuren des Heimatdichters wanderten am Samstag die Mitglieder des Basler Vereins "250 Jahre Johann Peter Hebel" . Endpunkt der Wanderung, die von Basel nach Weil am Rhein führte und dabei acht verschiedene Haltepunkte umfasste, waren der Lindenplatz und das Weinhaus Frey in Altweil.

Dort ließen sich die knapp 100 Hebelfreunde nach gutem alemannischem Brauch von der Familie Dirrigl mit Wein und einem zünftigen Vesper verwöhnen. Oberbürgermeister Wolfgang Dietz, der die Basler Gäste im Weinhaus begrüßte, ging humorvoll auf die Verbindung Johann Peter Hebels zu Gustave Fecht ein, die den gebürtigen Basler Hebel immer wieder nach Altweil führte. "Das zeigt, wie weit Männer zu laufen bereit sind, wenn sie ein hübsches Mädchen kennen" , meinte Dietz schmunzelnd und führte aus, wie aktuell die Werke Hebels immer noch sind, wenn man das Zeitbedingte in den Geschichten und Gedichten etwas zur Seite nehme. Marcel Rünzi, der Vorsitzende des im vergangenen Jahr zu Hebels 250. Geburtstag gegründeten Vereins, stimmte Dietz' Einschätzung zu: "Verstaubt mögen alte Bücher sein, Hebels Werk ist zeitlos."

"Verstaubt mögen alte Bücher sein, Hebels Werk ist zeitlos."
Marcel Rünzi

Die Wanderung, die zum zweiten Mal stattfand, hatte an der Basler Schifflände begonnen und als erste Station Hebels Geburtshaus am Totentanz in Basel umfasst. An jeder der acht Haltestellen waren Hebeltexte verlesen worden, und die Teilnehmer erfuhren zugleich etwas über die Zeit des Dichters. So auch in Altweil, wo Simone Meyer, Kuratorin des städtischen Museums am Lindenplatz, etwas über Hebel und Gustave Fecht erzählte, die Hebels große, unerfüllte Liebe war. Paula Röttele von der Markgräfler Trachtengruppe nahm die Besucher auf eine Reise in die Geschichte der Markgräfler Tracht, die zu Hebels Zeiten zur üblichen Kleidung etwa bei Kirchenbesuchen gehörte.

Wie aktuell das Werk Johann Peter Hebels tatsächlich noch ist, belegte Marcel Rünzi mit einer kleinen Anekdote am Rande, legte er doch dar, dass Hebel gerade am Samstagnachmittag aus zigtausenden Kehlen Reverenz erwiesen wurde. "Aber wahrscheinlich werden die wenigsten, die im St. Jakob-Stadion beim Spiel der Basler gegen Zürich die Basler Hymne intonieren, wissen, dass sie diese Hebel zu verdanken haben" , meinte Marcel Rünzi lachend.