Presse aktuell 2011


Die Oberbadische vom 25.3.11

„Ohne Hebel geht es auch 2011 nicht“

Hebel-Gedichte als Kabarett


Lörrach (dr). Ein wahres Feuerwerk brannten die beiden Musiker und Sänger Liselotte Hamm und Jean- Marie Hummel aus Nordheim/ Elsass bei ihrem „Elsässer Abend“ am Sonntag im Hebelsaal des Museums am Burghof ab.

Die beiden Künstler gastierten im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Literatur grenzenlos“, die der Hebelbund in Kooperation mit dem Museum und dem Schwarzwaldverein durchführt. Diesmal hieß es: „Ohne Hebel geht es nicht, auch 2011 nicht“. Damit sollte an die wichtige grenzüberschreitende Verbindung der alemannischen Sprache im Dreiland erinnert werden. Das, was die Menschen hier verbindet, ist die alemannische Mundart, die durch Johann Peter Hebel bereits vor über 200 Jahren in zahllosen Schriften gepflegt wurde.

So zog sich der Mundartdichter Hebel auch wie ein roter Faden durch das Programm. Dabei zeigten sich die beiden Künstler gleichermaßen als Musikkabarettisten und Musikkomiker. Jean-Marie Hummel spielte mit seiner flexiblen Stimme. Kein Ton ist ihm zu hoch und keiner zu tief, um damit besondere Effekte zu zaubern und den Text zu überhöhen.

Neben Gedichten von Hebel lagen den Liedern auch Texte von Gerhard Jung, Markus Manfred Jung und August Friedrich Ferdinand von Kotzebue (1761-1819) zu Grunde, um nur einige zu nennen. Bei den Melodien wurde das Gedicht „Der allzeit vergnügte Tabakraucher“ von Hebel variiert: von „Stille Nacht“ über „Wochenend und Sonnenschein“ bis zu einer Korsischen Fassung.

„Jetzt wird es ernst“, meinte Hummel, als er über die Bestrebungen im Elsass berichtete, sich für eine Sprache zu entscheiden. Gemeint war die französische Sprache. Der ganze Saal sang mit, als es hieß: „Wie schön ist das Frühjahr gewesen“. Die gute Stimmung setzte sich fort bis zum abschließenden „Rutsch ein bisserl näher“, bei dem die Zuschauer wieder den Refrain mitsangen.