Presse aktuell 2010


BZ vom 31.12.2010

Im Zeichen des Großen Hebelfestes

Jahresrückblick 2010 Hausen: Der 250. Geburtstag von
Johann Peter Hebel wird gefeiert, das Hebelhaus wird zum Schatzkästlein


Von unserem Redakteur Wolfgang Roth

HAUSEN. Ständig in Bewegung war das ganze Jahr 2010 hindurch Hausen. Die wichtigste Rolle spielte dabei Johann Peter Hebel, dessen 250. Geburtstag das Heimatdorf als "Großes Hebelfest" feierte. Ein Ereignis, das es nur alle 25 Jahre gibt.

Alles ist in Bewegung. Auch der Dirigent der Hebelmusik, Joachim Wendland. 16 Jahre lang schwang er dort den Taktstock. Im Januar kündigt er seinen Abschied an, mit Christof Naas aus dem Elsass ist bereits ein Nachfolger gefunden. Das umjubelte Abschiedskonzert folgt im März - die Musiker laufen zur Hochform auf - Wendlands letzter Auftritt ist dann beim großen Hebelfest. Jetzt dirigiert Wendland das Jugendorchester des Alemannischen Musikverbandes.

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Ein Projekt des Naturparks Südschwarzwald ist der Hebelwanderweg. Im Februar weiß der Projektleiter, Hausens Bürgermeister Martin Bühler, dass alle Anliegergemeinden der Wiese sich an der Auszeichnung des Wanderwegs vom Feldberg bis nach Basel mit Schildern und Tafeln zum Werk des Dichters beteiligen. Das stimmt ihn ebenso froh wie der Fortschritt der Innenarbeiten im Hebelhaus, das nach einem Konzept des Deutschen Literaturarchivs Marbach in ein literarisches Museum umgewandelt wird. Für das neue Museum wirbt der Bürgermeister übrigens im März persönlich bei der Leipziger Buchmesse am Stand der Arbeitsgemeinschaft Literarische Gesellschaften und Gedenkstätten mit Sitz in Berlin.

Im April macht ein legendärer Bus in Hausen Halt, nämlich jener, der 1954 die deutsche Fußballnationalelf zum "Wunder von Bern" gefahren hat. Nur hat der Bus diesmal nicht Kicker an Bord, sondern Journalisten aus ganz Baden-Württemberg, die das neue Literaturmuseum im Hebelhaus in Augenschein nehmen. Und vor dem großen Fest findet im Hebelhaus noch eine "unmögliche Talkshow" des SWR-Radios mit Schauspieler Wolfgang Hepp (die Fallers) und Sängerin Anne Ehmke statt.

Ganz im Zeichen des Großen Hebelfestes steht der Mai. Nur meint es heuer Petrus gar nicht gut mit den Hebelfreunden. Bei beiden Festumzügen mit den vielen mit viel Fleiß und Liebe gestalteten Wagen regnet es. Die Besucher am Wegesrand sind daher rarer als erwartet. Wer gekommen ist, erlebt aber Farbenpracht, Gastfreundschaft und wie Bürgermeister Bühler am Ende den Einsatz aller Beteiligten und Helfer lobt "nur das Beste" . So etwa auch beim Rockabend im proppenvollen Festzelt. Die Hebelgedenkplakette der Gemeinde Hausen beim Hebelabend erhält für sein Wirken um das kulturelle Erbe Hebels Altbürgermeister Karl Heinz Vogt. Und pünktlich zum "Großen Hebelfest" wird das umgewandelte Hebelhaus bei einer Lesung des diesjährigen Hebelpreisträgers und oberschwäbischen Autors Arnold Stadler eröffnet. Am Schluss des Monats wird auch der Teilabschnitt des Hebelwanderwegs zwischen Hausen und Steinen eingeweiht, an der Wiesebrücke in Schopfheim, wo Hebel bekanntlich die Lateinschule besuchte. Einen Monat nach Eröffnung des Literaturmuseums kann im Juni mit Franziska Joachim aus Karlsruhe Bürgermeister Martin Bühler bereits den 1000. Gast im neuen Hebelhaus begrüßen.
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