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Presse aktuell 2010
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Die Oberbadische vom 4.11.10
Dr Wiigeischt: Hebelschoppe
S letschtmol ha
ich vom Schoppetrinke gschriibe un au diesmol
befass ich mi mit eme Schoppe.
Jedes Johr, so um dr 10. Mai, fiirt me am
Geburtsort Basel, im Heimetdorf Huuse un an
siinere spötere Wirkungsstätte Lörrech dr
Geburtstag vom Johann Peter Hebel. S
Schatzchästli un dr Gottesdienst in einere vo de
Lörrecher Chilche, vo Düllige bis uf
Röttlewiiler dure isch immer dr Höhepunkt vo de
Festlichkeite.
Doch dato gits landuf, landab bol in jedem Ecke
zue siinem 250. Geburtstag Hebelgedenkfiire uf
ganz vrschiedeni Arte. Bi uns gits jo au ihm zue
Ehre Hebelstroße, Hebelplätz, Hebelschuele sogar
e Hebelmusik (Huuse) un ebe au e Hebelschoppe.
Immer am 4. Sunntig im Oktober fiirt me im
Hebeldörfli Hertige dr Hebelschoppe. Bestimmt
frogt sich e Mängge, wie chunnt das chlei
Hertige zum Hebelschoppe? Ab em Johr 1780 het dr
Johann Peter Hebel bi dr Hertiger Pfarrfamilie
Schlotterbeck als Huuslehrer gwirkt un isch 1782
Seelsorger vo Hertige un Tannechilch worde, bis
me ihn 1783 als Präzeptoratsvikar ans Lörrecher
Pädagogium beruefe het. Viil spöter, bereits als
Sechzigjährige, het er im Brief 109 gschriibe:
„O, wie glückselig saß ich einst in Hertingen
zwischen dem Milchchänsterlein und den nassen
Strümpfen und Handzwehlen am Ofenstängelein“.
Genauso isch er vermutlich dur dr Lieler Schlag
gange, vo dem er spöter im Gedicht „Der Mann im
Mond“ geschriibe het.
Für si dreijährigs Wirke z Hertige het spöter dr
Schwarzwaldverein Chander ihm zue Ehre am
Hertiger Pfarrhuus e Gedenkdafele abringe lo un
het si am 26. September 1910 feierlich enthüllt
un aschließend bim Rössliwirt Karl Nägeli
begosse. Das isch d Geburtsstund vom
Hebelschoppe gsi, het beidi Weltchrieg
überstande un de Name bis zum hütige Tag bi-bhalte.
Mit de Johre isch me zuem e feierliche Akt in dr
Dorfchilche un zuem e zweute Teil mit grosse un
chleine Rede bim e Umtrunk im Saal vom Rössli
übergange.
So treffe sich all Johr d Badener, d Basler un d
Elsässer Hebelfründ z Hertige zum Hebelschoppe.
Diesjohr het me dr hundertste Hebelschoppe
gfiirt un gliichzitig zuem 30. mol mit
aschließende Dichter- un Liedvorträg im
Bürgersaal beendet. Über viili treui Hebelfründ
wie Kammüller, Kiebiger, Muser um bloß e paar z
nenne, laufe jetz d Fäde bim Karl Mannhardt
zämme, im Karl un siim Gremium e ganz herzlich „Vergelts
Gott“ für ihri Müehi um dr Hebelschoppe. Wenn am
4. Sunntig im Oktober s Hebelglöckli lütte tuet,
isch Hebelschoppezit, hoffentlich no viili Johr
meint dr Hage.
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