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Presse aktuell 2010
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Weiler Zeitung vom 4.11.10
Lob von Hebelkennerin
Cornelia Schefold wohnt im Geburtshaus des Dichters
Von Monika
Merstetter
Weil am Rhein. Großes Lob von kompetenter Seite
erhielten die Organisatoren und Akteure des
Hebel-Wochenendes von Cornelia Schefold. Sie ist
nicht nur ausgewiesene Hebelkennerin, sondern
wohnt sogar in dessen Geburtshaus in Basel, das
vor 55 Jahren in Familienbesitz gekommen ist.
An vier der acht Veranstaltungen hat sie
teilgenommen und war begeistert davon, wie die
Stadt sich dem Dichter in verschiedensten
Facetten genähert hat. Zum ersten Mal wurde das
schmale Haus am heutigen Totentanz 2 im Jahr
1302 erwähnt. Wo heute der Blick frei auf eine
lebhafte Kreuzung geht, stand es in die
Häuserzeile integriert, eingezwängt zwischen der
Friedhofsmauer des Predigerklosters, wo sich im
15. Jahrhundert der „Totentanz“ befand, und dem
Rhein. Bergwärts konnte kaum Licht durch die
kleinen Fenster dringen, jedoch zum Rhein hin
war der Blick hell und weit.
Das Haus war stets in der Hand von Handwerkern
wie Bäcker, Steinmetz oder Schneider. Eine
Weinbrennerin richtete darin die Wirtschaft
„Haus zum Kopf“ ein, das Johann-Peter Hebel in
einer seiner Kalendergeschichten verewigte.
Hebels Eltern wohnten in einem kleinen Zimmer im
untersten Stockwerk zusammenmit der Tochter in
Miete, als Hebel 1760 das Licht der Welt
erblickte. Erst 1860, zu seinem 100. Geburtstag,
wurde diese Tatsache entdeckt und die
Gedenktafel danach von der Hebelstraße an das
Haus versetzt.
In einem Brief vom 6. Januar 1825 schrieb er an
Gustave Fecht, dass er zurück in dieses Haus
wolle, um seinen Lebensabend dort zu verbringen.
Dazu kam es jedoch nicht mehr. 1955 verkaufte es
die Familie Danzeisen an das Ehepaar Albrecht-Vischer,
den Eltern von Cornelia Schefold, mit dem Wunsch
und der Hoffnung, dass es erhalten bleibt. Da
sie das taten, wurden sie mit der Hebel-Plakette
ausgezeichnet. Das Vermächtnis hat die Tochter
gern übernommen, ist sie doch seit ihrer Jugend
mit dem Dichter verbunden und immer wieder
begibt sie sich auf dessen Spuren, wie zuletzt
in Weil am Rhein. Dabei hat sie die Stadt von
einer ganz anderen Seite kennengelernt, wie sie
sagt.
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