Presse aktuell 2010


Die Oberbadische vom 2.11.10

Wo ist Hebel geboren?

Antwort darauf gab es auch am Hebel-Abend in Hauingen nicht

Lörrach-Hauingen (dr). Was hat Johann Peter Hebel mit Hauingen zu tun? Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Auf einem Hebel- Abend in den Räumen der Stiftung Udo und Johanna Kunz in Hauingen versuchte vor allem Gerhard Moehring, über Jahrzehnte hinweg Leiter des Museums am Burghof, mit seinen Forschungen Licht in die sagenumwobene Herkunft des alemannischen Mundartdichters zu bringen.

Fest stehe, so Moehring, dass die Eltern von Johann Peter Hebel am 30. Juli 1759 in der Kirche von Hauingen geheiratet haben. Wo Johann Peter letztlich geboren wurde - in Basel oder in Hauingen - lässt sich durch die Urkunden nicht nachweisen. Im 18. Jahrhundert wurden keine Geburtsregister sondern nur Taufregister geführt. Getauft wurde das Kind in der Kirche St. Peter in Basel. Wann und wo der Knabe aber geboren wurde, geht aus dem Taufbuch nicht hervor. Denn selbst der Geburtstag von Johann Peter Hebel ist nicht unumstritten. Eine Folge des damals geltenden Familienrechts, nach dem ein Kind ehelich gezeugt sein musste, um das volle Bürgerrecht zu erlangen.

Nach so viel geschichtsträchtigen Worten durften natürlich Gedichte von Hebel nicht fehlen. Mit Gedichten wie „Der Wegweiser“, „Zufriedenheit“ und einer schriftdeutschen Hebel-Geschichte „Das Mittagessen im Hof“ ließen Ursula Golomb, Elisabeth Sütterlin, Marta Hierholzer und Hedwig Schmidt den Heimatdichter zu Wort kommen.

Alemannische Heimatlieder zum Mitsingen zur Gitarre steuerten Ernst und Elisabeth Sütterlin bei. Die junge Karina Morast zeigte auf der Harfe, was sie in sechs Monaten Musikunterricht, der durch den Verkaufserlös eines Buches von Udo Kunz ermöglicht wurde, gelernt hat. Mit vielen Bildern, teilweise über 100 Jahre alt, ließ Michael Fautz das alte Dorf Hauingen oder Hauge - wie die Einheimischen sagen - wieder aufleben. Hauingens Ortsvorsteher Günter Schlecht dankte besonders Elisabeth Störk für die Organisation des „Hebel-Obe in Hauge“