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Presse aktuell 2010
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MT vom 13.10.10
Kalendergeschichten in Musik gekleidet
„Ensemble Cross.Art“ war in der katholischen Kirche Hausen zu Gast
Hausen (ib). Es war ein ungewöhnliches Konzert,
das Bürgermeister Martin Bühler am Sonntagabend
in der katholischen Kirche ankündigte -
exzeptionell der Klangrichtung wegen, die der
„Neuen Musik“ entsprang. Diese erlaubt keine
Zugeständnisse an Hörgewohnheiten und verlangte
von beiden Seiten – Zuhörern wie dem „Ensemble
Cross.Art“ – ein außerordentliches Maß an
Konzentration.
Trotz der Herausforderung – oder gerade deswegen
– war das Gotteshaus bei einer weiteren Ausgabe
des „Literatursommers 2010“ gut besucht. Zwölf
Komponisten, die aus zwölf Ländern stammen,
hatten die Stücke als Adaption auf wiederum
zwölf Kalendergeschichten anlässlich des
Hebel-Jubiläums geschrieben. Gefördert wurde das
Projekt von der Baden-Württemberg Stiftung.
Gemeinsam war jedem der Werke eine
offensichtliche, prätentiöse Notenfolge.
Einstudiert und vorgetragen vom „Ensemble
Cross.Art“, liegen hinter Kristin Fournes an der
Violine, Céline Papion am Violincello sowie
Junko Yamamoto am Klavichord intensive
Probemonate. Auf Grund beabsichtigter
Zurückweisung konventioneller Tradierung galt es
für das Trio, unbekannte Kompositionsrichtungen
anzunehmen und zu verinnerlichen.
Virtuos meisterten die Absolventinnen
renommierter Fakultäten das Pensum, zudem fanden
sie es erfreulich, die Werke zu Lebzeiten der
Musikschöpfer zu interpretieren.
Repetitionsartig waren als ein Schwerpunkt
monotone Töne angeordnet, die wie auf Anspruch
beharrend, gepflegt wurden. Insgesamt war die
Musik inhaltlich auf die markanten Aussagen
zugeschnitten. Die Sprecherrolle oblag Ulrike
Goetz, deren exzellenter Lesestil schlicht Wonne
bereitete. Jede Silbe akzentuiert
ausformulierend, mit leichter Betonung
versehend, gelegentlich den konzertanten Duktus
einsetzend, las sie die zwölf
Kalendergeschichten vor. Bekanntermaßen rückte
Hebel des Menschen Tun, sein Denken, seine
Schwächen und Stärken ins Blickfeld. Hebel
wählte für die Episoden Figuren wie den
Tierarztstudent, den Bettler oder den General.
Seine feinsinnigen Beobachtungen galten meist
alltäglichem Geschehen.
Geboten wurde mit dem Literaturkonzert erneut
ein Anlass zum Nachdenken, Bestätigen und
Schmunzeln. Einen Dank sandte Martin Bühler an
die katholische Kirchengemeinde, sie hatte das
Interieur festlich geschmückt.
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