Presse aktuell 2010


BZ vom 01.10.2010

Ein Abendschoppen ganz in Hebels Sinne

Vertreter der Basler Hebelstiftung und der Hausener Hebelkommission trafen sich in gemütlicher Runde

HAUSEN (elv). In kleiner und gemütlicher Runde trafen sich die Mitglieder der Basler Hebelstiftung und der Hausener Hebelkommission im Café "Läubin" auf Einladung von Dr. Beat Trachsler, Hebelplakettenträger des Jahres 1991.

Humorvoll begrüßte der Gastgeber die Mitglieder der Hebelkommission und erinnerte an den ursprünglichen Gedanken, der zu diesem "Abendschoppen" geführt hat. Ebenso dankte er Bürgermeister Martin Bühler für die Organisation. Im neu gestalteten Hebelhaus ist bis zum 10. Oktober die Ausstellung "Kochen und Essen zu Hebels Zeiten" zu sehen. Die Gäste von Beat Trachsler gingen gleich zum "praktischen Teil" über, ließen sich ein schmackhaftes Nachtessen munden und hielten auch Rückblick auf die bisherigen Veranstaltungen im Hebeljahr in der Region. Als Ehrengast war der diesjährige Hebelplakettenträger, Altbürgermeister Karl Heinz Vogt, zusammen mit seiner Frau Gisela, zum gemütlichen Beisammensein eingeladen. Passend zum obigen Ausstellungsthema sei auch auf das Büchlein "Reingeschmeckt: Essen und Trinken in Baden-Württemberg" (Klöpfer&Meyer, Tübingen) hingewiesen, in dem auch Johann Peter Hebel nicht fehlt.

Goethe und Jean Paul haben Hebel bewundert, auch Walter Benjamin, Ernst Bloch und Elias Canetti. Dennoch haftet Hebel bis heute das Etikett des "Regionalen" und des "Idyllischen" an. Dabei war er ein höchst artistischer, raffinierter Schriftsteller und Dichter. Texte schrieb er sowohl für die "Gebildeten" wie die "Ungebildeten" , und zwar in aufklärerischer Absicht. Die Urteilsfähigkeit wollte Hebel schärfen und den Einzelnen, mit Albert Schweitzer ausgedrückt, "denkend über sein Leben machen" .

1791 wurde Hebel von Markgraf Karl Friedrich ans Gymnasium in die badische Residenz nach Karlsruhe berufen, wo er als Lehrer, Theologe und Politiker bis zum Prälaten der evangelischen Landeskirche aufstieg" .

Hebel gehört auch heute noch zu den meistübersetzten Schriftstellern weltweit. Der Dank von Bürgermeister Martin Bühler für die Einladung galt Beat Trachsler, der vor wenigen Wochen seinen 70. Geburtstag feiern konnte.