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Presse aktuell 2010
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BZ vom 23.09.2010
Kannitverstan
Jetzt wurde er doch gerade erst hübsch gemacht
für sein Jubiläumsjahr. In neuem Glanz
erstrahlte der alte Hebel in seinem
herausgeputzen Pavillon im Sengelen seit dem
Sommer — nun haben sich Schmierfinken schon
wieder übel am alemannischen Dichterfürst
vergangen und ihn mit einem Hakenkreuz auf der
Brust, einem angedeuteten Schnauz unter der Nase
und einem Seitenscheitel verunstaltet. Manch
einem mag es ob dieser Unverschämtheit die
Sprache verschlagen — Beigeordneter Ruthard
Hirschner hingegen fiel es am Montag in der
Sitzung des Bauausschusses im wahrsten Sinne des
Wortes nicht schwer, sich einen Reim auf den
Vorfall zu machen. Die Verursacher sind
offenkundig wohl nicht ganz dicht. Wobei der
Rathausjurist dies in bester Hebel’scher Manier
mit geschliffener Zunge dichterisch zum Ausdruck
brachte: "Der Hebel ist in Schopfheim doch ein
armer Mann — man malt sein Haus schon wieder
an." Auch wir können nicht verstehen, was
jemanden dazu antreibt, "unseren" Hebel zu
verschandeln. Fürs Dichten reicht’s zwar nicht,
wohl aber fällt uns dazu der Titel von Hebels
bekannter Kalendergeschichte ein:
"Kannitverstan" !
André Hönig
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