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Presse aktuell 2010
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MT vom 20.8.10
„Lueg Muederle, was isch im Mo?“
„Alemannische Obe“ im Wirtshausmuseum „Krone“ in Tegernau
Kleines Wiesental.
Eigentlich war in der Tegernauer „Krone“ im
Rahmen des 250. Geburtstages von Johann Peter
Hebel ein „Alemannischer Obe“ mit Hebelgedichten
und Hebelliedern vorgesehen. Weil die
Lörracherin Heidi Engler-Ludin kurzfristig
ausfiel, wurde es ein „Alemannischer Obe“ mit
dem Kleinwiesentäler Gesangsduo „D’Els un d’Erna“,
dem Kleinwiesentäler Duo „Spootschicht“ und
Dichtern aus dem Tal. Die vielen aus der ganzen
Regio angereisten Hebelfreunde, einschließlich
dem Präsidenten der Hebelkommission, Hans-Jürgen
Schmidt, zeigten Verständnis für die
kurzfristige Programmänderung und erlebten einen
urigen und sicherlich unvergesslichen „Chleiwiesedäler
Obe“. Mit „Im Wiesetal schwätze mer s’breitschte
Alemannisch“ von Roland Hofmaier wurden die
Gäste, auch aus Berlin, im alten „Krone“-Saal
gleich auf den alemannischen Dialekt
eingestimmt.
Um auch dem eingeplanten Hebelabend gerecht zu
werden, sang und spielte Andreas Schaffrinna vom
Duo „Spootschicht“ „Lueg Muederle, was isch im
Mo?“. Bei den vielen Strophen summten anfangs
und sangen zunehmend lauter die Besucher mit.
Damit war der Bann gebrochen, vor allem als Elsa
Wittum und Erna Lenz als „D’Els un d’Erna“ in
Markgräfler Tracht erschienen.
An der Saalsäule stehend erklärten sie mit „Nu
Fründ“ singend diese leider immer weniger zu
sehende Markgräfler Tracht, um sich dann mit
„Mir zwei sin vo hinte“ gleich richtig in ihrer
Originalität und Einmaligkeit vorzustellen. Und
schon blitzten die einfach strukturierten, aber
umso trefflicher ankommenden Witze der über
achtzigjährigen Elsa Wittum auf.
Das Publikum konnte sich vor Freude und lautem
Lachen kaum mehr halten. Gleichzeitig lag
wehmütig die Frage im Raum: Was isch emol, wenn
d’Els und d’Erna nümmi chönne? Mit der
heimlichen alemannischen Nationalhymne „In
Mueders Stübele“ und allbekannten alemannischen
Liedern von Frank Dietsche „’S Wäldermaidli“
oder „Schittli spalte“, von Otto Bürgelin „Adelhuuse“,
„Belchelied“ oder „Berta“, von Jeannot
Weißenberger „S’isch immer no mi Heimet“ und von
Berthold Hünenberger „Bi üs im Dal git’s chei
Marihuana“, „So wie früher“, „Sundigmorge“ oder
„Heimweh noch em Belche“ wurden die Besucher an
hohe alemannische Liedkultur herangeführt.
Und dazwischen die beiden „Nachtigallen aus dem
Kleinen Wiesental“ mit ihrem „Saudätsch“, „I
muess e Schnäpsli ha“, „Zwei Augen“ oder „Als
der Bauer Langholz fuhr“. Bei diesen Lumpeliedli
und bei dem unerschöpflichen Repertoire an
Witzen von der Els blieb kein Auge trocken. Und
dazwischen fanden Gedichte vom Vollmer Gretli
„Was ist Glück“ und von der Bühler -Waltraud „Sunne
un Schatte“ aufmerksames Gehör.
Dieser spontan improvisierte „Chleiwiesedäler
Obe“ animierte die „Lisa vo Steine“ zu einem
alemannischen Märchen und Alfred Schmidt und
Alfred Greiner aus Hausen zu der Weise „Leise,
ganz leise kommt…“. Es war kein Hebelabend, aber
sicherlich im Sinne von Johann Peter Hebel ein
uriger und sehr origineller alemannischer Abend
mit gleichzeitig vielen Informationen über die
historische „Krone“ in Tegernau.
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