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Presse aktuell 2010
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BZ vom 19.08.2010
Hebel hätte sicher Tränen gelacht
"Alemannischer Obe" mit vielen Mundart-Könnern im Wirtshausmuseum "Krone" in Tegernau
TEGERNAU (BZ).
Einen "Alemannische Obe" mit "D’Els un d’Erna",
dem Duo "Spootschicht" und Dichtern aus dem Tal
gab es kürzlich im Wirtshausmuseum Krone. Die
aus der ganzen Regio angereisten Hebelfreunde,
einschließlich dem Präsidenten der
Hebelkommission Hans-Jürgen Schmidt, erlebten
einen urigen "Chleiwiesedäler Obe" .
Mit "Im Wiesetal schwätze mer s’breitschte
Alemannisch" von Roland Hofmaier wurden die
Gäste im alten "Krone" -Saal gleich auf den
alemannischen Dialekt eingestimmt. Um auch dem
ursprünglich geplanten Hebelabend gerecht zu
werden, sang und spielte Andreas Schaffrinna vom
Duo "Spootschicht" "Lueg Muederle, was isch im
Mo?" . Bei den vielen Strophen summten anfangs
und sangen zunehmend lauter die Besucher mit.
Damit war der Bann gebrochen, vor allem als Elsa
Wittum und Erna Lenz als "D’Els un d’Erna" in
Markgräfler Tracht erschienen.
An der Saalsäule stehend erklärten sie mit "Nu
Fründ" singend diese leider immer weniger zu
sehende Markgräfler Tracht, um sich dann mit
"Mir zwei sin vo hinte" gleich richtig in ihrer
Originalität und Einmaligkeit vorzustellen. Und
schon blitzten die einfach strukturierten, aber
um so trefflicher ankommenden Witze der über
achtzigjährigen Elsa Wittum auf. Das Publikum
konnte sich vor Freude und Lachen kaum mehr
halten.
Mit der heimlichen alemannischen Nationalhymne
"In Mueders Stübele" und allbekannten
alemannischen Liedern von Frank Dietsche "’S
Wäldermaidli" oder "Schittli spalte", von Otto
Bürgelin "Adelhuuse", "Belchelied" oder "Berta",
von Jeannot Weissenberger "S’isch immer no mi
Heimet" und von Berthold Hünenberger "Bi üs im
Dal git’s chei Marihuana", "So wie früher", "Sundigmorge"
oder "Heimweh noch em Belche" wurden die
Besucher an hohe alemannische Liedkultur
herangeführt. Und dazwischen die beiden
"Nachtigallen aus dem Kleinen Wiesental" mit
ihrem "Saudätsch", "I muess e Schnäpsli ha",
"Zwei Augen" oder "Als der Bauer Langholz fuhr"
. Bei diesen Lumpeliedli und beim
unerschöpflichen Repertoire an Witzen von der
Els blieb kein Auge trocken. Dazwischen fanden
Gedichte vom Vollmer Gretli "Was ist Glück" und
von der Bühler-Waltraud "Sunne un Schatte"
Gehör.
Dieser spontan improvisierte "Chleiwiesedäler
Obe" animierte die "Lisa vo Steine" zu einem
alemannischen Märchen und Alfred Schmidt und
Alfred Greiner aus Hausen zu der Weise "Leise,
ganz leise kommt". Es war kein Hebelabend, aber
sicherlich im Sinne von Johann Peter Hebel ein
uriger und sehr origineller alemannischer Abend
mit gleichzeitig vielen Informationen über die
historische "Krone" in Tegernau.
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