Presse aktuell 2010


 
BZ vom 05.08.2010

Hebel in der Stadt begegnen  

Sieben Stationen des Hebel-Wanderweges in der Kreisstadt / Viel ehrenamtliches Engagement

LÖRRACH (ktz). Von der Wiese-Quelle am Feldberg durchs Wiesental zum Rhein verläuft der Hebel-Wanderweg, jetzt eingerichtet, da sich heuer Johann Peter Hebels Geburtstag zum 250. Mal jährt — etwas Bleibendes also aus dem Jubiläumsjahr. Allein sieben Stationen des Hebelweges befinden sich auf Lörracher Gemarkung. Jetzt, da der Hebel-Wanderweg auf deutscher Seite fertig ist, wurden gestern die Stationen in der Kreisstadt auf einer Radtour vorgestellt. Vertreter von Stadt und Hebel-Bund, am Hebelweg liegender Gemeinden, Gemeinde- und Ortschaftsräte, Vertreter aus Riehen und Basel sowie interessierte Bürger bildeten das Peloton der kleinen "Tour de Hebel" .

Sie nahm in Hauingen ihren Ausgang, wo Ortsvorsteher-Stellvertreter Hans-Dieter Böhringer die Gäste begrüßte. Museumsleiter Markus Moehring gab an allen Stationen Erläuterungen, ergänzt von anderen etwa vom Hebelbund-Präsident Hans-Jürgen Schmidt am Hebeldenkmal in der Stadt. Schmidt ist der Initiator des Hebel-Wanderweges und hat auch Texte beigesteuert. Riehens Gemeindepräsident Willi Fischer und Bürgermeister Martin Bühler (Hausen) halfen, das Projekt auf die Gleise zu setzen. Dass es grenzüberschreitend ist, hätte dem Namensgeber J.P. Hebel sicher gefallen, sind die Beteiligten einig. Da dankte OB Gudrun Heute-Bluhm für das bürgerschaftliche Engagement bei diesem Projekt, wozu auch der Schwarzwaldverein mit der Markierung beigetragen hat. Rund 33 000 Euro kostet der Hebel-Wanderweg, die Hälfte trägt der Naturpark Südschwarzwald, die andere Hälfte teilen sich die Kommunen am Weg. Lörrachs Beitrag sind rund 5250 Euro sowie die Aufstellarbeiten des Werkhofs für die sehr gelungenen Stelen. Darauf erfährt der Wanderer oder Radler oder Passant etwas über Hebel, den Dichter, Lehrer, Theologen und Kirchenpolitiker, auch über den Ort und die Verbindung zur Biografie oder zum Hebel-Gedenken, angereichert mit dem Foto eines passenden Objekts aus der Sammlung des Museums am Burghof, das die größte Hebel-Sammlung besitzt.

An der Nikolauskirche Hauingen, wo Hebels Eltern getraut wurden, in Brombach, an der Lörracher Straße (in der Nähe starb Hebels Mutter auf der Heimfahrt mit dem Ochsenkarren), am Grüttsee mit Blick zur Burgruine Rötteln, die für Hebel Symbol der Vergänglichkeit war, am Hebelbrunnen auf dem Bahnhofsplatz, der eine Kalendergeschichte darstellt, beim Denkmal im Hebel-Park, am Museum am Burghof, wo Hebel unterrichtete und bei der Rossschwemme an der Wiese sind die Lörracher Stationen. Wandert oder radelt man sie ab, sieht man dabei auch viel von der Stadt.