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Presse aktuell 2010
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BZ vom 23.07.2010
Museum schärft mit Hebel sein Profil
Bisher 4250
Besucher in der Hebel-Ausstellung / Neuland für
Literaturausstellungen betreten
Von unserem
Redakteur Nikolaus Trenz
LÖRRACH. Noch eine gute Woche, bis zum 1.
August, ist die große Hebel-Ausstellung
anlässlich des 250. Geburtstages von Johann
Peter Hebel im Museum am Burghof noch zu sehen.
Mit bisher rund 4250 Besuchern sind die zum Teil
skeptischen Prognosen ("Mit Hebel lässt sich
keiner locken." ) Makulatur, was Museumsleiter
Markus Moehring sehr freut. Auffallend sei bei
der Besucherstatistik, dass etwa gleich viele
Personen allein die Ausstellung anschauten oder
dies in einer der bisher 74 Führungen taten, 78
werden es bis zum Ende sein. 38 Gruppen kamen
aus Lörrach, der Rest von auswärts.
Mehr Führungen für Schulklassen, Firmen und
Gruppen waren nicht drin, sagt Moehring und lobt
das große Engagement von Susanne Raible und
Hansjörg Noe.
Gerade die Mitmachstationen kamen bestens an.
Schüler aller Schularten ließen sich begeistern,
etwa für das hochdeutsch-alemannische
Sprachdomino oder dafür, wie Hebel mit der Feder
die altdeutschen Buchstaben zu schreiben.
Raible, die diese Stationen wesentlich
entwickelt hat, berichtet von sehr positiven
Erfahrungen. Mit diesen Stationen hat das Museum
am Burghof Neuland betreten, was in Fachkreisen
beachtet werde, wie Moehring berichtet, und im
September bei der Fachtagung der Literaturmuseen
Thema sein werde. Bisher galt eine interaktive
Literaturausstellung als nicht machbar.
Mit der Hebel-Ausstellung habe sich das Museum
am Burghof nicht nur als Literaturmuseum
gezeigt, sondern auch seine Profil als
bedeutendster Hebel-Gedenkort mit der
umfangreichsten Sammlung von Originalen
profiliert. Auch wenn in der Expo TriRhena davon
nur wenig zu sehen ist, könne man doch jederzeit
darüber hinaus ein museumspädagogisches Angebot
zu Hebel bieten, betont der Museumsleiter.
In den zwölf Wochen seien Menschen aller
Generation aus Deutschland und der Schweiz,
insbesondere aus Basel, für Johann Peter Hebel
interessiert worden. Das ist für Moehring ebenso
ein Erfolg, wie die 1000 Personen, die über die
Vorträge, Exkursionen und anderen Angebote des
Rahmenprogramms, das sich dem Dichter, Pfarrer
und Kirchenpolitiker aus unterschiedlicher
Perspektive näherte, die Ausstellung gesehen
haben. Viele positive Rückmeldungen haben Groß
und Klein im Gästebuch niedergeschrieben.
Ohne die Originale der Lörracher Sammlung gehen
die Tafeln und Stationen als Wanderausstellung
durchs Land: Schwetzingen (ab 7. August),
Müllheim (3. September), Reutlingen, Lauffen am
Neckar in diesem, Karlsruhe und Wertheim im
nächsten Jahr sind Stationen.
Besonders erwähnt Moehring in seiner Bilanz
dieses Projektes auch dessen große überregionale
Medienresonanz, die er auch dem Umstand
zuschreibt, dass diese Hebel-Ausstellung Teil
des Literatursommers Baden-Württemberg und die
Landesstiftung beteiligt war.
Diese Jubiläumsausstellung "Johann Peter Hebel —
bewegter Geist, bewegtes Leben" war auch Anlass
für einen gleichnamigen neuen Band der Lörracher
Hefte, der Katalog, Nachschlagewerk und Lesebuch
zugleich ist.
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