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Presse aktuell 2010
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BZ vom 14.07.2010
Von Basel nach Lörrach aus Liebe zu Hebel
Schweizer Gäste im Burghof
LÖRRACH (tm). Trotz Temperaturen bis zu 36 Grad
ließen es sich mehr als 150 Hebel-Freunde am
Samstag nicht nehmen, auf den Spuren des
alemannischen Dichters von Basel nach Lörrach zu
wandern. Beim Museum am Burghof gab es
anschließend eine kleine Feierstunde.
"Petrus ist unbestrittener Maßen ein glühender
Verehrer Hebels", sagte in Anspielung auf das
Wetter Marcel Rünzi, Hauptorganisator und
Präsident des Vereins, der sich zum 250.
Geburtstag Hebels gegründet hat. Vom Eglisee
wanderten die Teilnehmer am Samstag durch die
Langen Erlen und entlang der Wiese zum Museum am
Burghof, auf der Strecke, die Hebel auf seinem
Weg von Basel nach Hausen im Wiesental und
zurück oft gegangen ist. Hebels Geburtstag ist
der eine, die Pflege freundschaftlicher
Nachbarschaftsbeziehungen ein weiterer Grund für
den Spaziergang, sagte Rünzi. Als dritten Grund
nannte er, ein Zeichen zu setzen, dass Bürger
Eigeninitiative entwickeln und nicht alles dem
Staat überlassen. Hintergrund des Spaziergangs
und der Gründung des Vereins war auch der
Umstand, dass die Stadt Basel eine offizielle
Feier zu Hebels 250. Geburtstag abgelehnt hat.
"So sind wir verschont geblieben von einer
Veranstaltung, bei der Hebel gründlich verwaltet
worden wäre", meinte Rünzi.
"Sie haben wahre Freundschaft zu Hebel
bewiesen", sagte Oberbürgermeisterin Gudrun
Heute-Bluhm den Teilnehmern im Museum. Dort
haben in den vergangenen zwei Monaten bereits
mehr als 4000 Besucher und 70 Gruppen die
Ausstellung zu Hebels Geburtstag gesehen,
berichtete sie. Auch landesweit habe die
Ausstellung als größte zum Hebeljahr viel
Aufmerksamkeit erfahren, und das Lörracher
Museum besitzt die größte Museumssammlung zu
Hebel. Dieser hat von 1783 bis 1791 in dem
Gebäude, das heute Museum ist, gewohnt und
unterrichtet, und Heute-Bluhm betonte gerade vor
dem Hintergrund des Grenzgängers Hebel, wie sehr
ihr die Freundschaft zu Basel ein
Herzensanliegen ist.
Es gibt keinen anderen deutschen Dichter, dem in
Basel und auch in Lörrach so viele
Erinnerungsstätten gewidmet sind wie Johann
Peter Hebel, stellte Sonja Kaiser-Tosin fest,
die als Vertreterin der Bürgergemeinde Basel
sprach. Auch sie äußerte ihr Unverständnis, dass
es in Basel keine offizielle Feier gab, zumal
Hebel die Basler Stadthymne gedichtet habe. Mit
musikalischen Beiträgen und Vorträgen fand die
Veranstaltung beim Burghof-Museum ihren
Abschluss.
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