Presse aktuell 2010


 
Badische Neueste Nachrichten 2.5.10

Hebels Lebensweisheiten

Der Mensch ist an drei Proben zu erkennen, meinte Hebel:

‚Erstens: Erzürne ihn. Zweitens: Berausche ihn. Drittens: Teile mit ihm ein Erbe‘ Wer bei der letzten Probe nicht durchfällt, der taugt was.

Mittel zu einem ehrlichen Auskommen: Goldmacherei und Lotterie / nach reichen Weibern freien / Und Schätze graben, segnet nie, / Wird manchen noch gereuen. / Mein Sprüchlein heißt. ‚Auf Gott vertrau!/ Arbeite brav und leb genau.‘

Wie gelangt man zum Erfolg, Herr Hebel? „ Zum Erwerben eines Glücks gehören Fleiß und Geduld.“ Das Glück bleibt aber nur durch „Mäßigung und Vorsicht“. An einer Treppe geht‘s langsam nach oben, ein Augenblick reicht für den Absturz.

Drei Wünsche an eine Fee: Wer hat noch nicht davon geträumt Wünsche hei einer Fee frei zu haben? Hebel schrieb darüber die Geschichte ‚Drei Wünsche“ und gibt am Ende ganz praktische Ratschläge, sollte die Chance tatsächlich eintreffen. Man möge sich wünschen:

„Numero Eins: Verstand, dass du wissen mögest, was du Numero Zwei wünschen solltest, um glücklich zu werden. Und weil es leicht möglich wäre, dass du etwas wählest, was ein törichter Mensch nicht hoch anschlägt, so bitte noch Numero Drei: um beständige Zufriedenheit und keine Reue“. Hebels Fazit: „Alle Gelegenheit, glücklich zu werden, hilft nichts, wer den Verstand nicht bat, sie (die Gelegenheit) zu benutzen.“
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