Presse aktuell 2010


 
Die Oberbadische vom 9.6.10

Hebel prägt Museum am Burghof

Einrichtung gibt „Lörracher Heft“ zum Schriftsteller heraus / Littmann-Vortrag „Hebel und das Judentum“

Lörrach. Das Museum am Burghof bereichert die Publikationen zum Hebel- Jubiläumsjahr mit einer eigenen neuen Buch-Ausgabe. Am morgigen Donnerstag, 10. Juni, 20 Uhr, wird sie im Hebelsaal des Museums der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das Buch erscheint als Band 11 in der Reihe „Lörracher Hefte“ und trägt wie die aktuelle Ausstellung den Titel „Johann Peter Hebel. Bewegter Geist, bewegtes Leben“. Das Buch ist 90 Seiten stark und mit rund 100 farbigen Abbildungen reich bebildert. Drei Buchteile gliedern die Publikation. Im ersten Buchteil berichtet Museumsleiter Markus Moehring über Hebels ehemaliges Pädagogium, die Lörracher Hebel-Sammlung und die Arbeit des Museums am Burghof als Hebel-Gedenkstätte. Der Hauptteil enthält die Ausstellungstexte von Dr. Franz Littmann, die einen schnellen, aber fundierten Einstieg in das Leben und Werk von Johann Peter Hebel ermöglichen.

Littmann gilt als einer der besten Hebel-Kenner überhaupt. Darüber hinaus sind erstmals zahlreiche Objekte aus der Museumssammlung abgebildet. Im dritten Buchteil stellt Sprachwissenschaftlerin und Pädagogin Susanne Raible die Mitmachstationen der Lörracher Hebel-Ausstellung in Wort und Bild als innovativen neuen Ansatz für Literaturausstellungen vor.

„Dieses Buch ist eine wichtige Ergänzung zur Hebel-Literatur“, ist Moehring überzeugt. „Es wird mit der Sonderausstellung durch Baden-Württemberg wandern und über das Jubiläumsjahr hinaus unsere zentrale Schrift als Hebel-Gedenkstätte bleiben.“ Als solche wird das Museum am Burghof wohl auch als Station des entstehenden Hebel-Wanderweges künftig stärker wahrgenommen werden. Die drei Autoren sind bei der Buch-Vorstellung und dem abschließenden Umtrunk am Donnerstag anwesend.

Im Anschluss an die Buch- Vorstellung hält Littmann einen Vortrag über J.P. Hebel und sein Verhältnis zum Judentum. Littmann hat angekündigt, dass er seine neuen Forschungen zu Hebel und dem Judentum erstmals in Lörrach vorstellen wird. Die Israelitische Kultusgemeinde Lörrach lädt gemeinsam mit dem Museumsverein zu diesem Vortrag ein.

Wie kaum ein anderer Dichter seiner Zeit sympathisiert Hebel mit den Juden und fordert ihnen gegenüber Toleranz. Hebel war nicht nur Professor für Hebräisch am Karlsruher Gymnasium, sondern befürwortete als aufgeklärter Theologe auch den interreligiösen Dialog. Dies ist um so beeindruckender, weil damals Juden noch nicht als gleichberechtige Bürger galten.

Der Eintritt ist frei. Nach dem Vortrag besteht Gelegenheit zum Gespräch bei einem Umtrunk.