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Presse aktuell 2010
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Die Oberbadische vom 5.6.10
Auf Hebels Spuren durchs Wiesental
Werkhof und Franz Büchele waren für die Ausschilderung verantwortlich
Hausen (cb). Der Hebelwanderweg zwischen
Feldberg und Basel nimmt immer mehr Gestalt an.
Für Hausen stellten die Mitarbeiter des Werkhofs
und der frühere Wegewart des Schwarzwaldvereins,
Franz Büchele, drei Hinweistafeln auf.
Von Zell kommend entlang des schönen Waldweges
fällt an der Legi die erste Hinweistafel auf
(gegenüber soll das steinerne Kreuz wieder
aufgerichtete werden). Aus dem Gedicht „Die
Wiese“ von Johann Peter Hebel wird der Abschnitt
zitiert:
„Fehlt der näumis, se
schwetz,
und hättsch gern näumis, se sag mer’s!
Aber wer nüt seit, bisch du!
Mit schwankige Schritte laufsch mer d’Matten ab
in dine tiefe Gedanke furt ins Wiesetal,
furt gegenem Husemer Bergwerch,
und schangschiersch der Glauben
und wirsch e luthrische Chetzer!“
Außerdem wird eine Erklärung unter der
Überschrift „Gesangbuch und ein Manuscript“
gegeben. Der Vater von Johann Peter Hebel
stammte aus der Kurpfalz. Als er 1761 –
vermutlich an Typhus – starb, hinterließ er
Johann Peter Hebel ein niederländisches
Gesangbuch und ein Notizbuch. In ihm hatte der
Vater Liedtexte, mathematische Aufgaben und
Verse in deutscher und französischer Sprache
notiert.
Dieses Notizbuch, das Hebel als „Manuscript“
bezeichnete, wurde sein erstes Vorbild für
eigene Dichtungen. Weiter führt der Weg bis zum
Eisenwerk. Auf der rechten Wegseite entdeckt man
die zweite Hinweistafel mit einem Bild des
Hausener Eisenwerkes um 1700 vom Maler
Friesenegger.
Das Hausener Eisenwerk wurde bereits ab 1682 in
Betrieb genommen. Nach dem Tod des Vaters lebten
seine Mutter und Hebel im Winter Hausen und
arbeiteten im Eisenwerk.
Abweichend vom gelb gekennzeichneten normalen
Wanderweg werden die Fußgänger an der Kreuzung
beim Gasthaus „Zum Eisenwerk“ links über die
Bühlackerstraße zur Hebelstraße umgeleitet,
vorbei am Hebelhaus und an der evangelischen
Kirche über die Gänsackerstraße, den Flieschweg,
weiter bis zur Niederberghütte des
Schwarzwaldvereins, wo die dritte Hinweistafel
auf den Betrachter wartet.
Ein Bild von Friesenegger mit Blick über die
Wiese lädt zum Lesen „zwischen den Bergen von
Hausen“ ein. Auch als Hebel 1774 nach Karlsruhe
zog, blieb die Landschaft des Wiesentals
Inspiration für seine „Alemannischen Gedichte“.
Im Gedicht „Die Wiese“ beschreibt er den
Übergang vom „kindlichen“ Bach zum
„jugendlichen“ Fluss bei seinem Heimatort
Hausen:
„Aber wie de
gohsch, wirsch alliwil größer und schöner.
Alles lebt und webt, und tönt in freudige Wiise;
alles grünt und blüheiht in tusigfältige Farbe“.
Die Wiese blieb bis zu seinem Tod eine
Inspirationsquelle für Hebel.
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