Presse aktuell 2010


 
BZ vom 20.5.10

Eine ganz besondere Form der Seelsorge

Am Altennachmittag des Frauenvereins dreht sich alles um Hebel

WEIL AM RHEIN-HALTINGEN (ck). Ganz im Zeichen von Johann Peter Hebel stand am Dienstag der vergnügliche Seniorennachmittag des evangelischen Diakonie- und Frauenvereins Haltingen, bei dem im voll besetzen Gemeindehaus der Rektor der Hans-Thoma-Schule Erhard Zeh neben zahlreichen Gedichten auch verschiedene bekannte Lieder des alemannischen Dichters darbot.

"Ne freudig Stündli, ischs nit e Fündli? Jez hemmers jez simmer do" , begrüßte in Mundart die erste Vorsitzende, Helga Diegel, die Gäste während Sabine Musolt, zweite Vorsitzende, sich freute, dass der Seniorennachmittag als traditionelle Veranstaltung des aktiven Vereins mit rund 450 Mitgliedern noch mehr Zuspruch gefunden habe als in den vergangenen Jahren. Nach der Andacht durch Gemeindediakon Simon Ruhland übernahm Erhard Zeh mit seiner Gitarre das Programm. Mit dem alemannischen Lied "Der Schwarzwälder im Breisgau" entführte er die Senioren auf eine Tour durch Südbaden, bevor er über die "Fleischkäsbalade" von Roland Hofmeier zum "Sprüchle" überging.

Etwas nachdenklicher wurde die Stimmung bei Hebels Gedicht "Der Wegweiser" , rezitiert von Helga Diegel. "Die Gedichte haben wir früher alle auswendig gelernt" , sagte eine Dame, die wie viele Anwesende bis heute immer noch jede Zeile kennt. Besonders amüsierten sich die Senioren über die von Heidi Knodel dargebotene Hebelgeschichte "Das Mittagessen im Hof" , in der ein Diener seinem verdrießlichen Herrn den Spiegel vorhält. Als Erhard Zeh schließlich "Der Mann im Mond" und — wenn auch nicht alemannisch — "Ännchen von Tharau" sang, war ihm begeisterter Beifall gewiss.
"Wer mit Gedichten und Liedern so schöne Gefühle erzeugen kann, betreibt auf ganz besondere Weise Seelsorge" , sagte Gemeindediakon Simon Ruhland und bedankte sich bei dem Frauenverein und Erhard Zeh für den rundum gelungenen Nachmittag.