Presse aktuell 2010


 
Die Oberbadische vom 11.5.10

Hebel gehört in den Schulunterricht

An den Schulen im Vorderen Kandertal steht der „Alemanne von Welt“ hoch im Kurs

Vorderes Kandertal (bn). An den Schulen des Vorderen Kandertals ist die Beschäftigung mit Johann Peter Hebel seit eh und je fester Unterrichtsbestandteil. Dies auch ganz bewusst angesichts der Tatsache, dass hier etwa 60 Prozent der Schulkinder und des Lehrerkollegiums keine „eingeborenen“ Alemannen sind.

Anlässlich des gestrigen 250. Geburtstags des „Alemannen von Welt“, wie eine Zeitung titelte, gibt es in den dritten Grundschulklassen aller Verbandsschulorte eigens eine Hebelwoche, die gestern in Binzen gestartet wurde. Die dazu ergriffene Initiative des Lörracher Hebelbundes, der seinen berühmten Namenspatron wieder einmal stärker im Bewusstsein der Kinder verankern will, wird hier von Mitgliedern des Geschichtsvereins Vorderes Kandertal und der Weiler Erzählerinnen tatkräftig unterstützt.

Als Mitglied beider Organisationen war gestern Siegrid Schulte bei den Binzener Drittklässlern, schilderte der aufmerksamen jungen Schar und deren Lehrerinnen Angela Carmiggelt und Susi Bechtel die wichtigsten Stationen von Hebels Lebensweg und erzählte ihnen die Kalendergeschichte vom „Zundelheiner und dem Brassenheimer Müller“, deren Gipfelszene vor der Post in Lörrach als lebensgroße Figurenplastik platziert ist. Außerdem verdeutlichte die aus Norddeutschland stammende Erzählerin, die vor Jahrzehnten während ihrer Schulzeit mit Hebels Erzählungen vertraut gemacht wurde, welch hohen Rang der Dichter und Kalendermann in der deutschen Literatur genießt.

In ähnlicher Form werden auch die Geschichtsvereins- Mitglieder und/oder Erzählerinnen Ortrun Störzel und Hanspeter Aenis in Eimeldingen, Johanna Schaffner und Monika Elmsheuser in Fischingen, Gisela Zuberer in Wittlingen und Sigrid Schulte nochmals in Schallbach Hebel-Schulstunden gestalten.
In verschiedenen Klassen wurde bereits im Vorfeld Einiges über Hebel recherchiert. So stellten die Binzener Kinder gestern eine kleine Wanddokumentation über den Mundartpoeten und Erzähler aus und trugen sein Gedicht vom „Kirschbaum“ vor. Zur Belohnung bekamen alle eine große Laugenbrezel, die der Hebelbund gestiftet hatte.