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Presse aktuell 2010
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MT vom 6.5.10
Hebelfest in Hausen IV
Hausen (jl). Das Hebelhaus in Hausen wurde
anlässlich des 200. Geburtstages des
alemannischen Dichters und Kalendermannes Johann
Peter Hebel am 2. Mai 1960 eröffnet. Das Museum
feiert sein 60-jähriges Bestehen.
Das Elternhaus
Hebels ist eines der ältesten Gebäude in Hausen,
wurde im Jahr 1562 erbaut und 1718 umgebaut.
Hebels Eltern gehörte jedoch nicht das ganze
Haus, sondern nur das obere Stockwerk, welches
vermutlich die Mutter Ursula, geborene Örtlin,
als Erbe mit in die Ehe brachte. Nach dem Tod
der Mutter im Jahr 1773 verließ Hebel das Dorf
und kehrte erst später zurück, als er in
Karlsruhe als Pfarrer tätig war. Das Hebelhaus
wurde verkauft und wechselte mehrmals den
Besitzer.
1850 kaufte die Schopfheimer Lesegesellschaft
das Hebelhaus für 1000 Gulden, bis sich im Jahr
1862 die Hausener Hebelstiftung für den Erhalt
des Hauses interessierte und das obere Stockwerk
von der Lesegesellschaft erwarb. Die Gemeinde
besitzt noch heute die Kaufurkunde.
Im Jahr 1875 kaufte die Gemeinde Hausen
schließlich das berühmte Haus komplett. Bis ins
Jahr 1958 war das Hebelhaus fortan bewohnt.
Danach musste das Haus renoviert werden. Der
damalige Bürgermeister Ernst Hug hatte die Idee,
in den Räumen ein Dorf- und Heimatmuseum
einzurichten und unterbreitete diesen Vorschlag
dem Gemeinderat. Dieser stimmte zu und so
konnten die Renovierungsarbeiten unter der
Leitung von Baurat Ehrlich vom staatlichen
Hochbauamt Schopfheim beginnen.
Der damalige Schopfheimer Gewerbeschuldirektor
Ernst Grether übernahm die Einrichtung und
Gestaltung des Museums. So wurden die
Räumlichkeiten im Erdgeschoss genutzt, neben
alten Möbeln auch Werke der Hebelpreis- und -plaketenträger
auszustellen. Im Keller ist eine Nagelschmiede
untergebracht, die in Elbenschwand als eine der
letzten im Kleinen Wiesental erworben und hier
wieder aufgebaut wurde.
Die Wohnung der Familie Hebel im Obergeschoss
blieb bis heute in ihrer ursprünglichen Art
erhalten.
Altbürgermeister Ernst Hug erhielt im großen
Hebeljahr 1985 für seine Verdienste die
Hebel-Gedenkplakette der Gemeinde Hausen
verliehen.
Zwischenzeitlich wurde das Museum immer wieder
umorganisiert. 1979 wurde das Haus renoviert und
in „Dorfmuseum Hausen“ umbenannt. Im Erdgeschoss
fanden sämtliche standesamtlichen Trauungen
statt, ein Angebot das gerne genutzt wurde.
Im Museum wurde jetzt eine neue literarische
Ausstellung eingerichtet. Gestaltet wurde die
Ausstellung von Dr. Thomas Schmidt, Leiter der
Arbeitsstellte für literarische Museen, Archive
und Gedenkstätten in Baden- Württemberg. Darin
werden unter anderem Hebels Lebensstationen in
Bildern festgehalten und es werden Werke zu
sehen sein, in denen Hebels Elternwohnung
literarisch gedeutet wird. Das Dachgeschoss
wurde nun ausgebaut und soll für Film-, Musik-
und Tonvorführungen zur Verfügung stehen.
Außerdem wurde ein Sanitärtrakt erstellt.
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