Presse aktuell 2010


 
MT vom 6.5.10

Hebelfest in Hausen III

Hausen (hf). „Ein Heimatmuseumhaben viele, sie wurden dem Theologen, Pädagogen und Dichter Johann Peter Hebel nicht gerecht“, erklärt Bürgermeister Martin Bühler.

Bei der behutsamen und sachgerechten Sanierung des historischen Hebelhauses, wurden das Wesen und der Charakter des Hebelhauses erhalten, und mit der professionellen Präsentation der Zeugnisse aus Leben und Werk dem Dichter ein würdiges und angemessenes Denkmal gesetzt.

„Bei vielen Fragen zur Sanierung und Umgestaltung haben wir wirklich um jedes Detail gerungen“, berichtet der verantwortliche Architekt Harald Klemm über die Planungsarbeiten mit Thomas Schmidt vom Literaturarchiv Marbach und den Experten von Ranger Design Stuttgart.

Die dringend notwendigen Sanierungsarbeiten unterlagen den Vorgaben des Landesdenkmalamtes und waren strikt einzuhalten. „Wir haben nichts entnommen, aber schadhafte Teile wieder hergerichtet“, setzt Harald Klemm hinzu. Das Dach musste erneuert werden und erhielt wieder eine Deckung mit braunen Biberschwanzschindeln. Innen wurden Hilfshölzer eingesetzt und eine neue Dachabdichtung angebracht. Der Treppenaufgang wurde saniert, aber so erhalten, dass die Steile und Enge der Treppe spürbar bleibt.

Das Obergeschoss wurde komplett erhalten. Boden, Wände und Decken wurden restauriert und mit einem neuen Farbauftrag versehen. Auch der historische Riemenboden blieb erhalten, wurde abgeschliffen und neu eingeölt. Größere Veränderungen gibt es im Erdgeschoss. Der Raum wurde durch einen Durchbruch deutlich vergrößert, so dass er Platz für die Ausstellung aber auch bei Bedarf für passende Veranstaltungen bietet.

Der alte Klinkerboden wurde entfernt und durch einen Boden aus Naturstein ähnelndem Feinsteinzeug ersetzt. Die vorher recht groben Wände wurden ausgeglichen und in Wischtechnik so hergerichtet, dass der historische Charakter besser zur Geltung kommt.

„Alle Maßnahmen wurden im Detail mit dem Denkmalamt abgestimmt. Aus unserem Hebelhaus ist wieder ein Schmuckstück geworden“, erklärt Harald Klemm. Und wie das so ist bei Restaurierungen, so gab es auch im Hebelhaus die eine oder andere Überraschung. So fand Harald Klemm unter alten Bohlen einige schmucke Kartons und Dosen, die wohl irgendwann verstaut worden waren. Der Architekt ist jedenfalls mit dem Ergebnis sehr zufrieden. „Alle am Bau Beteiligten haben behutsam und mit großem Respekt gearbeitet. Jetzt hat Hausen ein Hebelhaus neuerer Art und ein Literaturmuseumauf hohem Niveau“, so Harald Klemm.

„Wenn kein Geld mehr für die Kultur da ist, dann ist bald auch keine Kultur mehr da“, sagte Bürgermeister Martin Bühler bei der von der Baden- Württemberg-Stiftung organisierten Journalistenreise im Hebelhaus.

Martin Bühler ist sehr froh, dass die Mittel für die Sanierung und Umgestaltung des Hebelhauses bereitgestellt wurden. Die reinen Baukosten beliefen sich auf 220 000 bis 250 000 Euro, von denen der Landkreis 50 000 Euro und die Wüstenrot-Stiftung 30 000 Euro übernehmen. Die Kosten für die Ausstellung im Hebelhaus belaufen sich auf etwa 120 000 Euro, die zur Hälfte das Land Baden-Württemberg übernimmt.

Durch weitere namhafte Spenden, auch von einigen Hausenern, konnten die Arbeiten so weit finanziert werden, dass die Gemeinde derzeit einen Restbetrag von 20 000 bis 25 000 Euroaufbringen muss.

Die offizielle Eröffnung des neu gestalteten Hebelhauses und der Ausstellung findet am Sonntag, 8. Mai um 18.30 Uhr für geladene Gäste statt.