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Presse aktuell 2010
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BZ vom 30.04.2010
Das Dichterleben wird sinnlich erfahrbar
Im Museum am Burghof beginnt heute die
Ausstellung "250 Jahre Johann Peter Hebel —
Bewegter Geist, bewegtes Leben" / 300
Gegenstände aus Hebels Besitz
Von unserer
Redakteurin Sabine Ehrentreich
LÖRRACH. Unter den
vielen Aktivitäten zum Jubiläum "250 Jahre
Johann Peter Hebel" nimmt die Ausstellung im
Museum am Burghof mit dem Titel "Bewegter Geist,
bewegtes Leben" eine besondere Stellung ein. Sie
ist nicht nur ein Kernstück der Aktivitäten im
Dreiland, sondern auch die größte Ausstellung im
Rahmen des baden-württembergischen
Literatursommers. Heute abend um 19 Uhr wird die
Ausstellung eröffnet.
Von 1783 bis 1791 wirkte Johann Peter Hebel in
der Lörracher Lateinschule, die heute das Museum
ist; das Haus beherbergt neben Karlsruhe die
größte Sammlung zu dem Dichter und Kirchenmann.
Dass das Museum im Jubiläumsjahr einen wichtigen
Part übernehmen würde, war damit vorgezeichnet.
Vierjährige Vorbereitungszeit in der
einstigen Lateinschule
Vier Jahre lang wurde das Jubiläumsjahr mit all
seinen Facetten mit vielen Akteuren aus dem Raum
zwischen Schwetzingen und Basel vorbereitet,
sagt Museumsleiter Markus Moehring, wurden die
Aktivitäten und auch die verschiedenen
Ausstellungen aufeinander abgestimmt. Nun steht
der Beitrag des Museums am Burghof. An dem hat
ein großes Team mitgewirkt, betont Moehring,
unter anderem als Gestalterin Aurea Hardt und
als Verantwortliche für die Mitmachstationen
Susanne Raible.
"250 Jahre Johann Peter Hebel — Bewegter Geist,
bewegtes Leben" erzählt von Hebels Lebensweg,
seinem Wirken als Theologe, Dichter, Pädagoge,
Naturfreund und Politiker, von seiner
schillernden Persönlichkeit und seiner Wirkung,
die bis in unsere Tage reicht. Aus drei
Elementen setzt sich die Schau zusammen. Die 26
Tafeln mit knappen Texten und Abbildungen von
Exponaten aus dem Lörracher Museum gehen nach
dem Ende der Ausstellung in Lörrach auf
Wanderschaft in alle Regierungsbezirke.
Teilweise wandern die Mitmachstationen mit, die
Teile der Ausstellungsinhalte sinnlich erfahrbar
machen. Exklusiv in Lörrach werden die rund 300
Originale gezeigt — Bücher und Bilder,
Gegenstände aus Hebels Besitz wie der Lehnstuhl
oder die überraschend modern anmutende
Brieftasche, Briefe und vieles mehr. Ein kleiner
Teil dieser Stücke wird in der Exo TriRhena
ständig gezeigt, die meisten wurden extra aus
dem Depot geholt.
Die Ausstellung, zu der es ein Rahmenprogramm
gibt, ziele auf ein breites Publikum, wolle aber
auch die erreichen, die sich bereits intensiv
mit Hebel befasst haben, erläutert Markus
Moehring.
Die Texte des Hebel-Biografen Franz Littmann,
der auch bei der Eröffnung sprechen wird, seien
zwar sehr knapp, aber auf dem neuesten
wissenschaftlichen Stand, und auch von den
Originalen seien viele wenig bekannt. Auch die
Mitmachstationen seien zwar einfach gemacht,
aber gut recherchiert und informativ, ergänzt
Susanne Raible. Schon im Vorfeld stößt die
Ausstellung denn auch auf großes Interesse. Noch
nie hatte das Museum schon vor der Eröffnung
einer Ausstellung so viele Anmeldungen wie zu
dieser.
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