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Presse aktuell 2010
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BZ vom 27.04.2010
Hebels Geschichten
Rudolf Grimberg liest in der Mediathek
EFRINGEN-KIRCHEN
(BZ). Im Rahmen des Hebel-Jubiläumsjahres
präsentiert die Pfalz-Apotheke in
Efringen-Kirchen in ihrem Schaufenster seit
kurzem unter dem Titel "Hexenmehl,
Aderlassmännlein und Einmaleins" ein Stück
Kalender-Geschichte. Museumsleiterin Maren
Siegmann, die das Schaufenster gestaltet hat,
berichtet, dass zu Hebels Zeit jeder Haushalt
nach Willen der Obrigkeit sogar einen Kalender
zu besitzen hatte. Und zwar einen, der von ihrer
Zensurbehörde kontrolliert war. Kalender waren
der Lesestoff der einfachen Leute, sie
enthielten zudem Geschichten, Neuigkeiten oder
Markttermine. Die Kalendergeschichten dienten,
wie Maren Siegmann herausfand, Kindern oft auch
zum Lesen lernen. Sie waren kurz und relativ
verständlich. Der Pflicht-Kalender für Südbaden
hatte Anfang des 19. Jahrhunderts aber einen
schlechten Ruf. Johann Peter Hebel machte als
Mitglied einer Kommission
Verbesserungsvorschläge — und endete gleich als
Redakteur für den neuen Kalender, der den Namen
Rheinländischer Hausfreund trug und erstmals
1807 erschien. Die lustigen, aber auch
lehrreichen Geschichten, die er selbst dafür
schrieb, sind vielen heute noch bekannt. Wer sie
nicht kennt, kann sie am Donnerstag, 29. April,
20 Uhr, in der Mediathek kennenlernen, wenn
Rudolf Grimberg unter anderem auch
Kalendergeschichten liest. Eine Anmeldung ist
erwünscht, 07628/806-60 oder 940928.
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