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Presse aktuell 2010
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MT vom 23.4.10
„Alemanne-Rap“ begeistert Gäste
Neueste Hebelbiographie vorgestellt / Muettersprochgsellschaft zieht im Juni wieder ins Hebelhaus
Hausen (jr). Die Muettersprochgsellschaft,
Gruppe Wiisedal, kehrt am 17. Juni mit ihren
Veranstaltungen ins Hebelhüsli zurück,
befürchtet aber, dass der Platz nicht mehr
ausreicht, denn die Gruppe erfreut sich regen
Zulaufs.
Das Hebeljahr 2010 bestimmte auch die
Aprilveranstaltung. Das bei den
Muetterspröchlern überaus beliebte Duo Hans Ruf
aus Wies- Demberg mit seinen alemannischen
Gedichten, begleitet von dem Zitterspieler
Günter Wasmer aus Maulburg, war zu Gast, ebenso
Peter Viel, der das jüngste Hebelbuch
vorstellte.
Die unnachahmliche Art des Duos Hans Ruf und
Günter Wasmer zog die Wiesentäler
Muetterspröchler wieder in ihren Bann. Fast
möchte man die seltene Vortragsart als
„Alemanne-Rap“ bezeichnen. Daneben gab es auch
Solovorträge von Gedichten und Zitterspiel.
Hans Rufs „Trost von Hebel“, unterlegt mit dem
virtuosen Zitterspiel, leitete die
tiefgründig-besinnlichen Vorträge ein, gefolgt
von „Nur e bizeli nochdenke“ und „Sunndigsmorgerueh“
zur Melodie „La Montanara“, „De vergessene
Buurehof“ und „Im schönen Wiesental“.
Nicht weniger zum Nachdenken regten die Gedichte
und musikalischen Beiträge an wie „In Muetters
Stübeli“, „D´Singstund“, „S´Trachtefeschd“, „De
Vollmoo“, „Wenn alle Brünnlein fließen“ und „Z´Mülle
an de Poschd“.
Kurzfristig ins Programm genommen wurde die
Vorstellung des jüngsten Hebelbuches „Johann
Peter Hebel oder das Glück der Vergänglichkeit“
durch seinen Verfasser Bernhard Viel. Dass
ausgerechnet ein in Berlin lebender bayrischer
Literaturwissenschaftler eine weitere
Hebelbiographie den vielen anderen zugesellt,
hat man seiner alemannischen Frau und dem
Interesse des C.H. Beck-Verlags zu verdanken.
Bernhard Viel, der Hebel
literaturwissenschaftlich in eine Reihe mit den
Klassikern Goethe, Hölderlin, Kleist und Jean
Paul stellt, hat es sich zur Aufgabe gemacht,
„Hebel erfahrbar und erfassbar zu machen“.
Dabei wendet er sich an einen Personenkreis, der
Hebel nur als Randnotiz aus dem Lesebuch kennt
und nicht über den Vorteil der alemannischen
Sprache verfügt. Insofern war es nicht gerade
glücklich, dass er in „der falschen Kirche
predigen musste“, vor profunden Hebelkennern,
bei denen er in der notwendigen verkürzten
Darstellung Widerspruch hervorrufen musste. In
einer ruhigeren Nachbetrachtung wird so mancher
Hebelkenner in der Hebelbiographie von Bernhard
Viel einige weniger bekannte Seiten an Hebel
entdeckten. Bernhard Viel hat die schwierige
Aufgabe, HebelMenschen näher zu bringen, die den
großen Dichter noch nicht kennen, bravourös
gemeistert. Die alemannischen Lebensweisheiten
als Gedichte oder Lieder hatte Hans Ruf in
seinen Alltagsbeobachtungen treffend in mehreren
Lieder vorgetragen.
Hebeljahr hin oder her, Zittersolist Günter
Wasmer musste natürlich dem allgemeinen Wunsch
nachkommen und die Titelmelodie aus dem
Filmklassiker „Der dritte Mann“ spielen. Zum
Ausklang folgte eine Reihe alemannischer Lieder
mit dem obligatorischen Abschluss, dem
„Bajazzo“.
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