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Presse aktuell 2010
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BZ vom 15.04.2010
Hebelfeste einst und jetzt
Gemeinde Hausen präsentiert die Festschrift zum großen Hebelfest / 20 000 Umzugsplaketten
Von unserem
Redakteur Hermann Jacob
HAUSEN. "Es heblet
landuf, landab", sagte Bürgermeister Martin
Bühler über die vielfältigen Veranstaltungen des
Jahres 2010 zum 250. Geburtstag Johann Peter
Hebels. Auch Hausen hat ein beeindruckendes
Festprogramm auf die Beine gestellt und erwartet
zum historischen Festzug am 9. Mai bis zu 15 000
Besucher. Im Rathaus wurde gestern die sehr
gelungene Festschrift zum großen Hebelfest
präsentiert.
Die Festschrift (Auflage 1800 Stück) wurde
erstellt von Hans Stiegeler und Michael Brugger,
und zwar mit Freuden: "Das war keine Arbeit,
sondern Hobby" , meinte Hans Stiegeler, der den
Zeitaufwand auf gut 100 Stunden schätzt. Die bei
"Print Media Works" in Schopfheim gedruckte
Festschrift (ohne Werbung) mit Grußworten von
Bürgermeister, Landrat und Regierungspräsident
enthält auf 36 Seiten über 100 Bilder.
Vergangene große Hebelfeste werden in Erinnerung
gerufen von 1860 bis 1985, und es ist zu sehen,
wie sehr das ganze Dorf Teil dieses
alljährlichen Ereignisses ist, das weit über
Hausen, die Region und das Land hinausstrahlt
und auch ein eindrucksvolles Fest der
Begegnungen ist.
Informationen zum bevorstehenden Fest und zu
seiner Geschichte sind in kurzweiliger Form
verfasst, gut lesbar "ohne zehn Meter Tiefgang"
, wie Hans Stiegeler es formulierte, "ohne mit
den Hebel-Experten in einen Wettbewerb treten zu
wollen" .
In der Mitte ist zum Herausnehmen das
Festprogramm eingeheftet, auf der Vorderseite
grüßt Hebel mit den wichtigsten Stationen seines
Lebens. Die Rückseite ist den Partnergemeinden
Hausen/Aargau und Marlishausen/Thüringen
gewidmet und lässt sich zu einem Faltblatt
erweitern, das den Ortsplan mit dem Umzugsweg
zeigt. Zwei Luftbilder zeigen Hausen in den
Jahren 2009 und 1935.
Wie die Basler Hebelstiftung 1861 die Tradition
der jährlichen Hebelfeste mit dem Hebelmähli für
die alten Mannen begründete, lässt sich im
Schreiben von Professor Schönbein nachlesen, das
in der Festschrift abgedruckt ist. Damals sollte
die Gemeinde "elf der ältern und mindest
bemittelten" Bürger für das Hebel-Mähli
benennen. Vorgestellt wird das am 10. Mai 1860
eingeweihte Hebeldenkmal, ein Beitrag widmet
sich dem Hebelhaus und seiner Geschichte, und in
den "Betrachtungen zum Hebelfest" wird die
Faszination des "höchsten weltlichen Feiertags
in Hausen" beschrieben — interessant nicht nur
für Leser, die den 10. Mai in Hausen noch nie
erlebt haben.
Hebelplakette und Hebelpreis : Was es mit diesen
Auszeichnungen auf sich hat, ist in der
Festschrift ebenfalls nachzulesen. Schlagzeilen
von den jüngeren Hebelfesten geben einen
Eindruck davon, wie man sich jedes Jahr aufs
Neue dem Dichter annähert. Ein weiteres Kapitel
ist dem Kalendermann Hebel und seinem Werk
gewidmet, und unter "Blätter und Blüten" finden
sich Anekdoten und Fundstücke aus den Archiven.
Hebelgedichte dürfen natürlich nicht fehlen, und
mit dem Bericht über den Umbau des Hebelhauses
spannt die Festschrift den Bogen zum neu
konzipierten Literaturmuseum, das am 9. Mai
eröffnet wird.
Die Festschrift ist bereits in Hausen erhältlich
und soll ebenso wie die 20 000 bestellten
Umzugsplaketten zur Finanzierung d er
Festaktivitäten beitragen. Auch Festgläser
werden mit Hebels Porträt zum "Trunk in Ehre"
einladen.
Eine Radiosendung ist zum Hebelfest geplant, die
Gemeinde lässt einen Film erstellen und verkauft
ihn als DVD, die Einweihung des Hebelwanderwegs
an der Wiese steht noch bevor und über das
eigentliche Festprogramm wird noch eingehend zu
berichten sein.
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