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Presse aktuell 2010
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Die Oberbadische vom 10.4.10
Schatzkästlein weit geöffnet
Museum am Burghof eröffnet im Hebeljahr große
interaktive Ausstellung
Von Beatrice
Ehrlich
Lörrach. Mit einer
Vielzahl von Veranstaltungen wartet die Stadt
Lörrach im Hebeljahr 2010 auf. Das Museum am
Burghof beteiligt sich mit einer großen,
interaktiven Ausstellung (…).
Die Ausstellung „Johann Peter Hebel - bewegter
Geist, bewegtes Leben“ im Museum am Burghof, die
am30. April eröffnet wird, stellt einen
Höhepunkt der Feierlichkeiten zum250.
Geburtsjahr des alemannischen Schriftstellers
dar. Befindet sich doch das Lörracher Museum,
wie dessen Leiter Markus Moehring betont, im
Besitz zahlreicher Gegenstände, die einst Hebel
gehörten oder eng mit ihm in Verbindung stehen.
Dazu gehören: ein Lehnstuhl, eine Brieftasche,
die Erstausgabe von Hebels Kalendergeschichten,
ein Riechfläschen seiner Brieffreundin Gustave
sowie religiöse Gegenstände, etwa ein
Abendmahlskelch.
Im Rahmen des „Literatursommer 2010“ der
Landesstiftung Baden-Württemberg und mit
Förderung der Arbeitsstelle für literarische
Museen, Archive und Gedenkstätten
Baden-Württemberg, wurden vom Museum 26
Bildtafeln entwickelt, auf denen der Hebelkenner
Dr. Franz Littmann über die verschiedenen
Schwerpunkte in Hebels Leben berichtet: seine
Kindheit in Basel und im Wiesental, sein Wirken
als Lehrer und Kirchenmann in Lörrach und später
Karlsruhe, seine Begeisterung für die
Naturwissenschaften sowie nicht zuletzt das
Alemannische und die Dichtung.
Begleitet wird die Ausstellung von acht
interaktiven Stationen, an denen Besucher sich
näher mit dem Mensch Hebel vertraut machen
können.
Dass etwa der Theologe und Dichter Johann Peter
Hebel für die Verständigung der Weltreligionen
eintrat und sich besonders für die Juden
einsetzte, ist sicher ein weniger bekanntes
Detail in der Hebel- Forschung.
Am 10. Juni wird Franz Littmann näher auf diese
Thematik eingehen. In dem Vortrag: „Es sei nicht
die Rede vom Fortschicken, sondern vom
Dableiben“ wird er über Johann Peter Hebel und
dessen Verbindung mit dem Judentum seiner Zeit
referieren. Museumsleiter Moehring verweist in
diesem Zusammenhang auch auf ein interreligiöses
Gebet von Christen, Juden und Muslimen, das die
dem friedlichen Miteinander der Religionen
verpflichtete Gruppe Abraham am 1. Juli im
Museum veranstaltet.
Moehring hat die Hebel- Ausstellung mit seinem
Team akribisch vorbereitet. Drei Jahre habe man
daran gearbeitet, berichtete er kürzlich stolz.
Wenn sie am 1. August in Lörrach schließt,
beginnt für Bildtafeln und interaktive Stationen
eine Reise durch alle vier Regierungsbezirke
Baden-Württembergs.
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