Presse aktuell 2010


 
BZ vom 12.3.10

"Lueget au des Spinnli a!"

Hebel als Ökologe: Schau im Museum Schopfheim

Im Hebel-Jahr will auch das Städtische Museum Schopfheim nicht hintanstehen und seinen Beitrag zum 250. Geburtstag des alemannischen Dichters und Erzählers leisten. Aber es sollte etwas Besonderes sein, das sich aus der Fülle der Hebel-Veranstaltungen heraushebt. Deshalb hat sich Museumsleiterin Ulla K. Schmid einen speziellen Aspekt im Leben und Werk Hebels herausgesucht, den sie in der Sonderausstellung vom 18. April bis 19. September thematisiert: "Hebel - ein Ökologe des 18. Jahrhunderts" .

Der Titel der Schau "Nei, lueget au des Spinnli a!" ist einem Hebel-Zitat entlehnt. Idee der Ausstellung ist es, einmal Hebels Naturbeobachtungen und -forschungen zu präsentieren, die sich besonders in seinen Kalendergeschichten niedergeschlagen haben. "Hebel soll einmal dargestellt werden als Volksaufklärer, als Naturkundelehrer, als Naturforscher", erläutert Schmid.

Hebel habe schon früh seine Ideen und Vorstellungen zu Naturthemen dargelegt. So habe er Verbesserungen für die Landwirtschaft vorgeschlagen, etwa Mittel, wie man Rebpfähle haltbar macht. Oder er betätigte sich als genauer Naturbeobachter und Verhaltensforscher in Betrachtungen über das Vogelnest oder in Hinweisen auf die Nützlichkeit von Eidechsen oder Spinnen. Auch über andere Tiere wie den Maulwurf oder den Storch hat sich Hebel ausgelassen, er hat Abhandlungen über die Erde verfasst und Pflanzen gepresst.


Täglich zwischen Hausen und Basel zu Fuß unterwegs


"Man kennt ihn als Heimatdichter" , sagt Schmid, "aber das ist nur ein kleiner Aspekt. Hebel war viel mehr, auch Lehrer, Naturbeobachter, eben ein Ökologe, und das wollen wir zeigen." Die Vermutung liege nahe, dass die Grundlage von Hebels Wissen um Naturdinge schon in der Kindheit begründet ist, wo er täglich zwischen Hausen, Schopfheim und Basel zu Fuß unterwegs gewesen ist.

Roswitha Frey

Die Ausstellung wird am 18. April eröffnet und dauert bis 19. September;
geöffnet Mi 14 bis 17, Sa 10 bis 17, So 10 bis12 und 14 bis 17 Uhr