Presse aktuell 2010


 
BZ vom 5.3.10

Ein profunder Kenner der Werke Hebels

Johannes Wenk-Madoery wird heute 80 Jahre alt / Sein Wissen gibt er gerne weiter

RIEHEN (elv). Hebels Vermächtnis zu bewahren, Werk und Geist weiterzugeben, für die Verständigung der Menschen am Oberrhein tätig zu sein, war und ist das Anliegen von Johannes Wenk-Madoery, Spross einer alteingesessenen Riehener Familie. Heute wird er 80 Jahre alt.

Sein Archiv über Hebel und die Regio umfasst 180 Bände, jenes über die Familie Wenk und Riehen 190. 220 Spulen zählt das Stimmenarchiv, 350 Dias das Lichtbildarchiv über Riehen im Zeitraum von 1900 bis 1950. In die Tausende gehen die Bücher und Zeitschriften. Die in vielen Jahren zusammengetragene Sammlung ist auch eine bibliographische Dokumentation. Sie schöpft aus der Begeisterung für Hebel und sein Werk, und ist eine Verneigung vor dem großen Kalendermann, Pädagogen und Theologen.

Über Grenzen hinweggehen ist im äußeren und im inneren Sinne ein wichtiger Faktor im Leben von Wenk-Madoery geworden. Gastfreundschaft, Verwurzelung in Glaube und Tradition, Bescheidenheit und Hilfsbereitschaft kennzeichnen das Wesen des leidenschaftlichen Hebel-Sammlers und Hebel-Kenners. Johannes Wenk-Madoery ist durch seine Arbeit zum Erhalter und Bewahrer geworden, und viele noch werden auf seiner Arbeit aufbauen können.

In Riehen erlebte er seinen Vater nicht nur als Geschäftsmann, sondern auch als engagierten Bürger, der öffentliche Ämter innehatte, und als interessierten Genealogen, der über die Familien- und Geschäftsgeschichte ein Archiv führte. Von seinem Vater hat sich Johannes Wenk schon früh für das Sichten, Sammeln und Ordnen begeistern lassen; von ihm übernahm er das Archiv und baute es mit Fleiß und Umsicht, zusammen mit der Bibliothek, zur heutigen Sammlung aus, die internationales Ansehen genießt.

Johannes Wenk gewährt nicht nur jedem Zutritt, der Daten oder Artefakte in diesem Bereich sucht, er unterstützt die Suchenden auch mit seinem Wissen. Es gibt kaum eine Publikation, Ausstellung oder wissenschaftliche Arbeit über Hebel, welche ohne seine Mithilfe auskommt. 1988 ist Johannes Wenk Madoery mit der Johann Peter Hebel-Gedenkplakette der Gemeinde Hausen im Wiesental geehrt worden, 18 Jahre später erhielt der den "Hebeldank" des Lörracher Hebelbundes, in welchem er selbst viele Jahre das Archiv geführt hat. Im Jahre 1996 wurde er mit dem Kulturpreis der Gemeinde Riehen ausgezeichnet.