Presse aktuell 2010


 
BZ vom 26.02.2010

Der Hebelwanderweg des Naturparks ist komplett gesichert

Projekt-Koordinator Martin Bühler freut sich: "Alle Kommunen ziehen bei Ausschilderung mit" / Die Strecke bekommt rund 30 Tafeln

Von unserem Redakteur Wolfgang Roth

HAUSEN. Hausen Bürgermeister Martin Bühler ist erleichtert. Denn als Koordinator des Projektes Hebelwanderweg des Naturparks Südschwarzwald kann er vermelden, dass alle Kommunen von der Gemeinde Feldberg über Riehen bis Basel mitziehen, wenn es gilt, den bereits bestehenden Weg bezogen auf Johann Peter Hebel auszuschildern.

Der Wanderweg führt meist an der Wiese entlang von der Quelle am Feldberg bis zum Rhein in Basel. Allerdings ist der Start oder das Ziel des Weges in Basel nicht der Mündungsbereich, sondern die Schifflände mitten in der Stadt. Denn gewandert wird auf Wegen des Schwarzwaldvereins. Der Hebelwanderweg wird mit einem entsprechenden Logo ausgezeichnet. An der rund 60 Kilometer langen Strecke erinnern rund 30 Infotafeln an das Werk des großen Alemannendichters. Dazu herangezogen werden u.a. Kalendergeschichten, Fotos und kleine Karten. Aufgestellt werden die Info-Tafeln meist an Stellen, die sich auch im Hebel-Gedicht "Die Wiese" als "Feldbergs Töchterlein" wiederfinden. Für ihren Inhalt zeichnen Pfarrer Hans-Jürgen Schmidt aus Steinen als Präsident des Hebelbundes Lörrach und der stellvertretende Leiter des Museums der Kulturen in Basel, Dominique Wunderlin als Mitglied des Hebelbundes und der Basler Hebelstiftung verantwortlich. Die Gestaltung hat ein Lörracher Büro übernommen.

Martin Bühler hofft, dass bis Anfang Mai die gesamte Wanderstrecke mit allen Tafeln versehen ist. Zumindest aber der erste Teil von Basel bis Hausen. Der 2. Abschnitt zwischen Hausen und Feldberg müsste dann im zweiten Gang erfolgen. Das Schöne an dem Wanderweg ist laut Bühler: "Alle Punkte zum Ein- oder Ausstieg sind gut mit Bus oder Bahn zu erreichen." Man kann sich die Tour in mehreren Etappen einteilen. Und auch manche Einkehr winkt an der Route. Die Kosten von rund 38- bis 40 000 Euro für die Tafeln tragen die beteiligten Gemeinden, wobei der Naturpark einen Zuschuss von 50 Prozent gewährt. Dass Bühler die Kosten nicht ganz genau beziffern kann, liegt an Lörrach. Die Kreismetropole greift bei den Tafeln nämlich auf die Stelen zurück, wie sie in Lörrach üblich sind.

Im Bereich Hausen werden drei Infotafeln aufgestellt

Im Bereich Hausen werden drei Infotafeln aufgestellt. Eine dort, wo einst ein Steinkreuz die Glaubensgrenze zwischen dem katholischen Vorderösterreich (Zell) und der evangelischen Markgrafschaft Baden (Hausen) markierte, am Eisenwerk - wo im Herrenhaus ein Restaurant entstehen soll - und im Bereich Niederberghütte. Denn zwischen Hausen und Schopfheim ist noch nicht klar, wo die Wegführung verlaufen soll. Entweder am Fuß des Entegastes durch den Wald (Weg vom Tennisplatz Hausen bis zur Wiesebrücke in Schopfheim) oder über den Burichweg nach Ehner-Fahrnau und dort über die Brücke auf die andere Seite des Flusses weiter zur Schopfheimer Wiesebrücke, wo ebenfalls eine Infotafel aufgestellt wird. Für die zweite Variante spräche auch die Planung, im kommenden Jahr, im Wiesental einen literarischen Radweg zu installieren.

Fünf literarische Radwege gibt es bereits im Land Baden-Württemberg, unter anderem am Neckar (Friedrich Hölderlin, Theodor Heuss und Co) oder am Bodensee (Hermann Hesse, Victor von Scheffel).

Der Hebelwanderweg wird im übrigen vom Landratsamt Lörrach, Fachbereich Tourismus, mit einer Projektarbeit begleitet. Der Hebelwanderweg ist im übrigen einer von vielen Beiträgen und Veranstaltungen im ganzen Land und in der Schweiz zum Hebeljahr 2010. Anlässlich des 250. Geburtstages des Dichters wird heuer das "Große Hebelfest" in Hausen gefeiert. Dort wird derzeit das Hebelhaus unter Federführung des Deutschen Literaturarchivs Marbach in ein Literaturmuseum verwandelt. "Damit steigen wir von der Bezirksliga in die zweite Liga auf" , wählt Bürgermeister Bühler einen Fußballvergleich zur Bedeutung des neuen Hebelhauses, in dem nichts mehr an das herkömmliche Heimatmuseum erinnern wird. Das Hebelmuseum ist dann sicher auch einen Abstecher bei der Tour auf dem Hebelwanderweg wert.

Alle Veranstaltungen im Land und in der Schweiz zum Hebeljahr 2010 unter
www.hebeljahr2010.de
 
und zu den literarischen Museen und Radwegen unter
www.literaturland-bw.de