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Presse aktuell 2010
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Die Oberbadische
vom 30.1.10
„Region soll eine Einheit sein“
Neujahrsempfang des Regierungspräsidenten im Zeichen Johann Peter Hebels
Von Christine Brehm
Basel. Anlässlich des 250. Geburtstags des
Dichters Johann Peter Hebel hat der
Neujahrsempfang des Regierungspräsidenten von
Basel- Stadt gestern in der Peterskirche
stattgefunden. Dort erinnerte
Regierungspräsident Dr. Guy Morin an den
berühmten Sohn der Stadt, dessen Ideen und Werte
auch heute noch aktuell seien.
Vor 250 Jahren ist Hebel in der Peterskirche
getauft worden. „Kaum jemand hat so viel
Einfluss auf die regionale Literatur gehabt“,
würdigte Morin den Dichter, der ein Weltbürger
gewesen sei. Er habe sich der politischen
Moderne und der Aufklärung verschrieben. „Hebels
Welt kannte keine Grenzen zwischen dem Feldberg
und dem Rhein“, betonte Morin in seiner
Begrüßungsrede. Hebel sei eine charakterstarke
Volksgestalt, ein Europäer gewesen.
Der in Basel geborene und im Wiesental
aufgewachsene Dichter habe es geschafft, seine
Heimatseele mit weltoffener Besinnung zu
verbinden. „So müssen auch wir eine erfolgreiche
Schicksalsgemeinschaft mit unseren Nachbarn
führen“, appellierte der Regierungspräsident.
Die Region müsse wirtschaftlich und allgemein
eine Einheit bilden.
Nikolaus Peter, Pfarrer am Frauenmünster in
Zürich und langjähriger Hebelkenner analysierte
in seinem Vortrag beim Neujahrsempfang Werk und
Leben des Dichters. Johann Wolfgang von Goethe
habe Hebel bewundert, Jean Paul noch schönere
Rezensionen über Hebels Werke geschrieben.
Hebel werde oft zu Unrecht in die falsche
Schublade des Heimatdichters geschoben. „Hebel
wollte stattdessen seinen Wiesentäler Landleuten
die Schönheit ihrer Sprache, ihrer Mythen und
ihrer Heimat nahe bringen“, erklärte Peter.
Der Pfarrer verriet auch das Erfolgsgeheimnis
Hebels: „Er hatte die Menschen gern und erkannt,
dass man sie für sich und die Wahrheit gewinnen
muss.“ Auch habe er in puncto Religion immer zur
Versöhnung beigetragen. „Solche Theologen
bräuchten wir heute auch.“ Musikalisch wurde der
Empfang von der Gruppe Hornroh begleitet, die
modernes Alphorn spielt. „Wir haben die
Peterskirche ausgewählt, um Hebel zu würdigen“,
erklärte Guy Morin im Gespräch mit unserer
Zeitung. Was die Zukunft Basels und der Region
betreffe, so wünsche er sich ein Leben, das noch
stärker über die Grenzen hinweg stattfindet.
„Ich wünsche mir, dass dieses Bewusstsein,
selbstverständlich die Landesgrenzen zu
überschreiten, wieder wächst.“ Hebel sei
schließlich nicht nur Basler gewesen, auch
Lörracher, Hausener und genauso Karlsruher. Er
hoffe, dass dieses Jahr ein tolles Hebel-Jahr
werde.
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