Presse aktuell 2010


 
Die Oberbadische vom 15.1.10

Hochkarätiges zu Hebels 250. Geburtstag

Auftakt mit László-Ensemble / „Literatur grenzenlos“ vereint profunde Hebel-Kenner

Lörrach (pad). Mit hochkarätigen Veranstaltungen feiert der Hebelbund Lörrach den 250. Geburtstag des alemannischen Dichterfürsten. Vizepräsident Ralph Breisinger präsentierte das Programm „Literatur grenzenlos“, das am Sonntag beginnt. Im Hebelsaal des Museums am Burghof findet um 17 Uhr das Neujahrskonzert mit dem László-Ensemble statt. Schwungvolle Melodien erfreuen die Besucher. Es folgen weitere Veranstaltungen, an denen sich neben dem Hebelbund der Schwarzwaldverein, das Jazztone und die Stadtmusik beteiligen. „Drey-Klang über alli Grenze“ heißt es am Sonntag, 21. März, 17 Uhr. Drei Stimmen aus dem alemannischen Dreiland begegnen sich: dreimal alemannische Poesie in ihrer jeweils eigenen Färbung und Farbigkeit. Es sind zu Gast die Basler Dichterin Hilda Jauslin, Liedermacherin und Dichterin Sylvie Reff aus dem Elsass und Markus Manfred Jung, Dichter aus Zell, Lörrach und Wehr.

„Johann Peter Hebel und das Markgräflerland“, so betitelt GerhardMoehring seinen Dia-Vortrag am Sonntag, 18. April, 17 Uhr, im Hebelsaal. Am 1. Mai wird die Wanderausstellung „Johann Peter Hebel - Bewegter Geist, bewegtes Leben“ im Museum am Burghof eröffnet (wir berichteten). Sie dauert bis Ende Juli und geht danach „auf Wanderschaft“.

Die kammerjazzige Collage „Ein gnitzer Typ“ steigt am Freitag, 7. Mai, 20.30 Uhr, im Jazztone am Haagensteg. Komponist und Kontrabassist Roman Rothen hat auf der Basis von Hebels Geschichten, Briefen und biographischen Zeugnissen eine musikalische Reise durch Leben und Wirken des Dichters und Menschenfreundes konzipiert. „Blasmusik trifft Mundart“ heißt es am Sonntag, 9. Mai, 11 Uhr. Im Rosenfelspark spielt die Stadtmusik Lörrach. Die Dichterin Christa Heinmann-Buss liest. An Hebels Geburtstag (10. Mai) findet im Hebelpark um 14 Uhr die Gedenkveranstaltung statt.

Über „Hebel und das Judentum seiner Zeit“ spricht Dr. Franz Littmann am 10. Juni im Burghof-Museum. Wie kaum ein anderer deutscher Dichter sympathisierte Hebel mit dem Judentum. Er war nicht nur Professor für Hebräisch am Karlsruher Gymnasium, sondern auch „Neologe“, also aufgeklärter Theologe, der den Dialog der Religionen befürwortete und Dogmatismus ablehnte. Der Vortrag thematisiert bisher unveröffentlichte Texte und Kalendergeschichten, mit denen Hebel versuchte, der Diskriminierung von Juden in Baden Einhalt zu gebieten. Eine Hebelwanderung entlang der Wiese, Hebel-Lesungen in sozialen Einrichtungen und Krankenhäusern und weitere literarische Begegnungen bereichern das Jubiläumsprogramm.