Presse aktuell 2010


 
Die Oberbadische vom 2.1.10

Eintauchen in die Welt des klugen Alemannen

Veranstaltungen in Lörrach zu Hebels Leben und Werk / Schatzkästlein, Festgottesdienst und Wanderausstellung

Lörrach (pad). Zu hochkarätigen Veranstaltungen lädt der Hebelbund Lörrach anlässlich des 250. Geburtstags des Dichterfürsten ein. An Hebels Geburtstag (10. Mai) findet im Hebelpark um 14 Uhr die öffentliche Gedenkveranstaltung mit der Stadt Lörrach, dem Hebelgymnasium, der Hebelschule und dem Hebelbund statt. Eine Literaturausstellung zum Mitmachen präsentiert das Museum am Burghof im Rahmen einer Sonderausstellung vom 1. Mai bis 1. August. Gezeigt wird eine Auswahl von Originalen aus der reichhaltigen Hebel- Sammlung. 25 Bild-Tafeln mit Texten des Hebelbiographen Dr. Franz Littmann informieren über die Lebensstationen, den Dichter und Kirchenmann Johann Peter Hebel. An acht Mitmach-Stationen können Erwachsene und Kinder selbst aktiv werden und spielerisch Aspekte aus dem vielfältigen Wirken Hebels kennen lernen. Mit seiner ersten interaktiven Literaturausstellung setzt das Museum am Burghof landesweit Akzente. Bild-Tafeln und Mitmach-Stationen wandern danach durch Baden- Württemberg. Die Originale sind jedoch nur im Museum am Burghof zu sehen.

Ein Hebelpanorama „Der ganze Hebel“ präsentiert der Hebelbund am 1. Mai beim Schatzkästlein im Burghof in Lörrach. Texte von und über Hebel machen den inhaltlichen Reichtum des Multitalents deutlich: Hebel - der Kalendermann, Hebel - seine „Alemannischen Gedichte“, Hebel - der Naturkundige, Hebel - der Politiker und Theologe und weitere Facetten. „Der ganze Hebel“ wird szenisch und musikalisch vom freien Theater „Tempus fugit“ vorgestellt.

Das Thema „Der ganze Hebel“ wird wieder aufgenommen am 2. Mai – nun aber theologisch und gottesdienstlich, denn der Dichter war ja Theologe, Christ und Prediger. Der Müllheimer Schuldekan Dr. Uwe Hauser hält den Gottesdienst in der Stadtkirche Lörrach.

Im Lörracher
Jazztone gastiert am7. Mai der Komponist und Kontrabassist Roman Rothen. Er hat auf der Basis von Johann Peter Hebels heute noch entzückenden Geschichten, der Briefe und seiner biographischen Zeugnisse eine musikalische Reise durch Leben undWirken des Dichters konzipiert.

Über „Hebel und das Judentum seiner Zeit“ spricht Dr. Franz Littmann am 10. Juni im Museum am Burghof. Wie kaum ein anderer deutscher Dichter sympathisierte Hebel mit dem Judentum. Er war nicht nur Professor für Hebräisch am Karlsruher Gymnasium, sondern auch „Neologe“, also aufgeklärter Theologe, der den Dialog der Religionen befürwortete und Dogmatismus ablehnte. Der Vortrag thematisiert bisher unveröffentlichte Texte und Kalendergeschichten, mit denen Hebel versuchte, der Diskriminierung von Juden in Baden Einhalt zu gebieten. Eine Hebelwanderung entlang Der Wiese, Hebel-Lesungen in sozialen Einrichtungen und Krankenhäusern und eine Reihe Literarischer Begegnungen bereichern das Jubiläumsprogramm, zu dem Präsident Hans-J. Schmidt und sein Team herzlich einladen, übrigens auch zur Gedenkveranstaltung am 22. September, dem Todestag Hebels, der an diesem Tag im Jahr 1826 auf einer Dienstreise in Schwetzingen starb.