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Hebelbund aktuell 2009
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Die Oberbadische
vom 17.12.09
Hommage an den Genius der Heimat
Neue Publikation:
„Mit Johann Peter Hebel durchs Jahr“ / Weiteres
Werk: Vortrag auf Alemannisch
Von Peter Ade
Lörrach. Rechtzeitig zu
Beginn des Hebeljahrs 2010 ist im Verlag
Waldemar Lutz ein attraktives Werk des Theologen
Peter Grathwol erschienen. Zeitgleich wurde ein
früherer Hebel-Vortrag von Hansfrieder Zumkehr
als Broschüre „Alemannisch isch e schöni Sprooch“
herausgegeben.
Beide Drucklegungen sind eine Hommage an den
großen Sohn und Genius der Heimat, der von 1760
bis 1826 lebte und somit im kommenden Jahr
seinen 250. Geburtstag feiern würde.
Der Hebelbund als Herausgeber beider Werke ist
nach den Worten seines Vorsitzenden, Pfarrer
i.R. Hans-J. Schmidt, „froh und stolz“ eine bunt
gemischte Sammlung mit Texten aus allen
literarischen Bereichen des Mundartdichters
präsentieren zu dürfen. Man begegnet bekannten
Gedichten, Kalendergeschichten und
Briefauszügen, aber auch unbekannten Stellen aus
seinen Predigten, aus seiner Kinderbibel sowie
aus Abhandlungen und Gutachten. In Grathwols
Buch „Mit Johann Peter Hebel durchs Jahr“ -
einem Nachdruck der ersten Ausgabe von 1990 -
wird deutlich, dass der Dichter ein Multitalent
war: Pädagoge, Theologe, Gutachter, Politiker
mit guter Bildung und Ausbildung. Er lebte und
predigte am großherzoglichen Hof zu Karlsruhe
und hörte den Menschen im Gasthaus zu, wo er
reichlich geistige Nahrung für seine
Kalendergeschichten fand.
Bei der Anordnung der Texte wurde darauf
geachtet, dass sie zu den Jahreszeiten passen
und jede Textart in jedemMonat vorkommt. Das
Buch besitzt einen weiteren Reiz: Hebel, so
zitiert Präsident Schmidt den Schriftsteller
Franz Kafka, könne zur täglichen Lektüre werden
- mithin „Hebel für jeden Tag“ und damit
vielleicht die Chance, an jedem Tag des Jahres
ein Angebot zum Nachdenken zu nutzen, wie es
schließlich den tieferen Sinn eines Breviers
ausmacht.
„Alemannisch isch e schöni Sprooch - die ,Allemannischen
Gedichte' von Johann Peter Hebel“. So ist eine
Broschüre betitelt, die einen in alemannischer
Sprache gehaltenen Vortrag enthält, den der aus
Kandern stammende und heute in Braunschweig
lebende Theologe Hansfrieder Zumkehr 2007 beim
Hebelschoppen in Hertingen gehalten hat. Zumkehr
beschreibt den hohen poetischen Anspruch Hebels
- gleichsam als „Vergil des Wiesentals“.
Hebelbund-Präsident Schmidt formuliert es für
den Laien verständlicher: „Allene wo des Heftli
lese, wünsch i viil Freud und au e menge Grund
zum Sinniere.“
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