Presse aktuell 2013


BZ vom 11.5.13

Lauter fröhliche Gesichter

Hausen und die Region feierten einmal mehr das Hebelfest, bei dem Beatrice Mall-Grob aus Basel die Festansprache hielt

Von unserem Mitarbeiter Edgar Steinfelder

HAUSEN. Das Hebeldorf Hausen präsentierte sich gestern wieder im Festgewand. Schließlich wird der Geburtstag des großen alemannischen Dichters Johann Peter Hebel jedes Jahr am 10. Mai gebührend gefeiert. Da werden die Hausener Einwohner schon um sechs Uhr von der Hebelmusik mit einem musikalischen Spaziergang durch die Straßen geweckt. Und schon zu dieser frühen Morgenstunde hatten einige Kinder ihre Vreneli- und Hanseli-Trachten angelegt und begleiteten fröhlich winkend die Musiker. Selbst ein grau verhangener Himmel konnte die gute Stimmung nicht trüben.

Das offizielle Festtagsprogramm durften dann die Kindergartenkinder in der Festhalle eröffnen. Mit ihren erfrischenden Vorträgen und Tänzen ließen sie in den Herzen der Besucher im Saal die Sonne aufgehen. Die obligatorische Hebelwurst als Belohnung schmeckte den Kindern denn auch vorzüglich. So gestärkt konnten sie auch den Umzug zum Bahnhof zur Abholung der Gäste bereichern. Im Rathaus hatten sich derweil n die Alten Mannen und Frauen versammelt, die es sich ebenfalls nicht nehmen ließen, ihre Gäste abzuholen und zur Festhalle zu begleiten. Einige Alte Mannen hatten in der von zwei Schimmeln gezogenen historischen Kutsche Platz genommen.

Angeführt wurde der Begleitzug natürlich wieder von der Hebelmusik. Bürgermeister Martin Bühler und einige Gemeinderäte, sowie Mitglieder der Hebekommission Hausen nahmen die Gäste am Bahnhof in Empfang. Und noch während der Begrüßungszeremonie hatte der Regen nachgelassen. Man sah nur fröhliche Gesichter bei Gastgebern und Gästen, darunter auch Landrätin Marion Dammann. Höhepunkt der Feierlichkeiten in der Festhalle war die Festansprache von Beatrice Mall-Grob, der Präsidentin der Basler Hebelstiftung. Den Sinn der Brautgabe an frischgebackene Hausener Ehefrauen stellte sie diesmal in den Mittelpunkt ihrer rhetorisch glanzvollen Interpretation. Ob Hebel je an Heirat gedacht habe, sei nicht erkennbar, wenn auch die Briefe an seine langjährige Vertraute Gustave Fecht sehr tiefe Gefühle verrieten, so Beatrice Mall-Grob. Und in seinen Gedichten habe Hebel immer Partei für die Liebenden ergriffen. Als Premiere kündigte anschließend Jaqueline Forster von der Musikschule mittleres Wiesental die Vertonung der beiden Hebelgedichte "Der Schreinergsell" und "Das Gewitter" an. Die Sängerinnen Leonie Kropf, Valerie Scherb und Franziska Gross setzten mit ihren herrlichen Stimmen ein musikalisches Ausrufezeichen und ernteten begeisterten Beifall. Nach dem gemeinsamen Schlusslied "Freude in Ehren" durften sich die Alten Mannen und Frauen beim Hebelmähli, und die Gäste bei einem Dichtermähli bewirten lassen.

Die Brautgaben der Basler Hebelstiftung gingen an Mareen Thürk, Jennifer Kundlacz, Johanna Richert, Tatjana Schlageter und Silke Franz. Die Hebelbüchlein für gute schulische Leistungen erhielten Katrin Behringer, Katja Hurter, Maximilian Hünenberger und Luca Paletta. Die Lehrlingsgabe erhielt Luisa Casafina.